Wir hören sie tagtäglich; ob im TV oder auf der Kinoleinwand, aber auch im Internet oder in Videospielen
Synchronsprecher, in Fachkreisen auch Dubber genannt, scheinen uns überall in Medien zu begegnen. Und doch kennt kaum einer ihre Namen. Oder hast du schon einmal von Manuel Straube oder Dennis Schmidt-Foß gehört?
Da der Allgemeinheit aber so wenig über den Beruf bekannt ist, stellt sich natürlich die Frage, ob man den Karrierezweig in Betracht ziehen sollte oder er sogar ein Traumjob sein könnte.
Grundsätzlich ist festzustellen, dass sich das Maß der Anerkennung, die Synchronsprecher genießen, von Land zu Land unterscheidet: Während sie in Japan regelrecht kultgleich wie Pop-Stars gefeiert werden, haben die deutschen Dubber Glück, wenn sie das eine oder andere Mal auf einer Convention erkannt werden.
Was aber alle Synchronsprecher gemein haben ist, dass sie mit höchster Präzision arbeiten. Damit die Gefühle und Lippenbewegungen nahezu originalgetreu überliefert werden, ist es nämlich wichtig, Emotion, Redeart und Lautstärke perfekt an die Szene anzupassen. In einigen Fällen werden auch Requisiten, wie Motorradhelme, aufgesetzt, damit die Zuschauer vergessen, dass sie sich eine synchronisierte Fassung ansehen. Fleißarbeit ist gefragt, denn oft sind die Regisseure nicht mit der ersten Aufnahme zufrieden und verlangen eine Wiederholung; so oft, bis es ihnen passt.
Erst nachdem die Takes als gelungen empfunden werden, erhält der Dubber endlich seinen Lohn. Aber wie hoch ist dieser überhaupt?
In Deutschland gibt es große Variationen. So erhält der Sprecher für einen Film, laut media-paten.de, pro Take etwa 3.30€, ein Sprecher für ein Videospiel aber bis zu 10€.
Ein guter Dubber nimmt täglich etwa 120 Takes auf. Und das ist noch nicht alles: Allein fürs Erscheinen erhält man 25 bis 80€, ein sogenanntes “Kommgeld”.
Aber wer jetzt denkt, jeder könnte Synchronsprecher werden, der hat sich gewaltig geirrt.
Viele der Sprecher haben seit der Kindheit mit Musik oder Schauspiel zu tun und begannen früh Sprechrollen für Charaktere zu übernehmen. Und auch diejenigen, die nicht in den Beruf “hineingeboren” wurden, haben anderweitige Qualifikationen, wie beispielsweise eine Ausbildung zum Schauspieler. Sofern man noch nicht in der Szene bekannt ist, muss man außerdem durchgängig die Augen nach Castings offenhalten und auch mit niedrigeren Löhnen zufrieden geben, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen.
Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass man als Synchronsprecher durch eine hohe Bezahlung belohnt wird, jedoch gewisse Qualifikation benötigt, um aus der Menge herauszustechen und bereit sein muss, sich im Beruf einzusetzen, auch wenn man es als Neuling in der Branche schwierig hat.
Es ist also definitiv kein Job für jeden. Er kann allerdings für den einen oder anderen zum Traumberuf werden.