Unsere neuen Schülersprecherinnen

Vor knapp 3 Wochen wurde das Ergebnis der diesjährigen Schülersprecherwahl bekannt gegeben. Gewonnen haben Lana Langen und Johanna Pauli. Wir haben sie für euch interviewt.

Seid ihr mit dem Ergebnis zufrieden?

Johanna, Lana: Ja, wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Warum wolltet ihr Schülersprecherin werden?

Johanna: Ich wollte Schülersprecherin werden, weil ich die Schule mitgestalten und stärken möchte. Außerdem möchte ich Sachen planen und immer ein offenes Ohr für die Schüler haben.

Lana: Ich wollte Schülersprecherin werden, weil es mir Spaß macht, Aktionen zu planen. Dazu möchte ich in der Stufen-SV mitwirken, damit sich die jüngere Schüler trauen, ihre Meinung zu sagen. Außerdem möchte ich die Schüler und ihre Meinungen vor Herrn Langen vertreten.

Wird es für euch eine große Herausforderung sein?

Johanna: Die neuen Aufgaben werden eine große und schöne Herausforderung werden, die aber auch Spaß machen wird.

Lana: Ja, denn wir reden darüber, 1000 Schüler zu vertreten, die ein sehr breites Meinungsspektrum haben. Allerdings habe ich mich mit dem Wissen, genügend Zeit und die Kompetenz dafür mitzubringen, aufgestellt.

Habt ihr schon Ideen, was ihr hier verändern wollt?

Johanna: Ich möchte Aktionen für die 8-10 Klassen aber auch für die ganze Schule organisieren. Außerdem strebe ich eine zweiten Raum für die Oberstufe an.

Lana: Ich möchte erreichen, dass sich die 5. und 6. Klassen besser auf die Stufen-SV vorbereiten können, indem sich die Lehrer und die Schüler in den Klassenlehrerstunden mehr Zeit dafür nehmen, ihre Interessen zu besprechen. Außerdem möchte ich einen Erste-Hilfe Kurs für die Oberstufe organisieren.

Was ist euch besonders wichtig als Schülersprecher?

Johanna: Mir ist besonders wichtig, dass die Schule eine gute Gemeinschaft bleibt und dass eine gute Kommunikation stattfindet.

Lana: Mir ist besonders wichtig, möglichst viele Meinungen vertreten zu können, mit einer engagierten SV zusammen viele Aktionen zu organisieren und dabei eine gute Zusammenarbeit zu haben.

Was sind eure Wünsche an die Schülerschaft?

Johanna: Engagement der Schüler und dass die Schüler uns ihre Ideen mitteilen.

Lana: Ich möchte Gespräche auf Augenhöhe mit den Schülern aber natürlich auch mit den Lehrern und der Schulleitung führen und dafür wünsche ich mir die Bereitschaft seitens Schülern und Lehrern.

Was sind eure Aufgaben?

Johanna, Lana: Wir leiten die SV-Sitzungen und vertreten die Schüler mit der SV natürlich vor der Schulleitung. Dazu kommt die Verwaltung und das Checken unseres Postkastens, in den Schüler ihre Ideen in Form eines Briefes o. Ä. werfen können. Doch unsere Hauptaufgabe ist die Kommunikation zwischen uns und den Schülern aber auch zu den Lehrkräften.

Lana, bist du damit zufrieden, dass du stellvertretende Schülersprecherin geworden bist?

Ja, ich bin sehr zufrieden damit, gewählt worden zu sein. Denn ich glaube, jeder, der sich schon mal für irgendetwas hat aufstellen lassen, kennt die Frage: Reicht das, um gewählt zu werden oder hätte ich etwas noch besser machen könne? Aber ich freue mich schon sehr auf die Zusammenarbeit.

Johanna, hättest du damit gerechnet, dass du Schülersprecherin wirst?

Ich hatte meine Zweifel, da ich sehr starke Gegner hatte, aber freue mich dadurch umso mehr.

Wer hat euch am meisten unterstützt?

Johana, Lana: Die SV, Freunde und Familie und der Jahrgang.

Mit welchem Gefühl geht ihr in die Amtszeit?

Johanna: Ich gehe mit einem sehr guten Gefühl in die Amtszeit.

Lana: Mit Aufregung und Spannung auf das neue Schuljahr und alles was passieren wird, aber auch mit einem guten, durch die engagierte SV. Allerdings denkt man auch viel darüber nach, was man alles erreichen wird.

Auf was freut ihr euch am meisten?

Johanna: Ich freue mich am meisten auf die Planung und die Ergebnisse von Aktionen. Dazu kommt die Zusammenarbeit mit der SV und Lana.

Lana: Ich freue mich am meisten auf das Ergebnis von umgesetzten Aktionen, die Reaktionen auf diese und natürlich auf die Zusammenarbeit mit der SV.







Die Kindheit und Erlebnisse im 2.Weltkrieg

Um näher zu erfahren, wie es im 2. Weltkrieg war, zu leben, habe ich mit meiner Uroma gesprochen, die 1936, kurz vor dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945), geboren wurde.

Wie ihre ganze Familie auf einmal obdachlos war

Als sie gerade einmal 6 Jahre alt war, wurde ihr Haus von einer Feuerbombe getroffen, woraufhin ihr Haus abbrannte. Ihr Haus brannte lichterloh, wie sie sich erinnert. Sie war glücklicherweise auf der anderen Straßenseite bei Nachbarn und niemand ihrer Familie wurde verletzt. Ihre Mutter jedoch rannte in das in Flammen stehende Haus herein, um Möbel zu retten. Da sie kein Obdach hatten, kamen sie vereinzelt bei anderen Familien in der Straße unter. Ihr Haus wurde aus Versehen getroffen, englische Kriegsflugzeuge wollte die Harpstedter Wasserburg treffen, doch verfehlten sie ihr Ziel. Ihre Familie wurde, nachdem ihr Haus abbrannte, zerrissen, da ein paar bei einer Familie unterkamen, ein paar bei einer anderen. Da ihr Opa als Soldat tätig war, war er einigen Gefahren ausgesetzt. Während er am kämpfen war, wurde ihm durch den Oberarm geschossen. Er hatte Glück, dass das Geschoss nur seinen Oberarm traf. Während der Opa im Krieg war, hatte ihre Familie viel Kontakt zu ihrem Opa und sie schrieben sich viel. Irgendwann wurde er als vermisst gemeldet und alle haben schon überlegt, was mit ihrem Opa geschehen ist, bis plötzlich, nach einigen Wochen, eine Post ankam und ihre Mutter verkündet hatte, dass der Opa ihrer Tochter noch am leben sei. Der damalige Bürgermeister Harpstedts hatte einen Platz übrig, wo ein Haus gebaut werden konnte. Man konnte es sehr billig bauen und von daher entschied sich der Vater meiner Uroma dazu, das Haus bauen zu lassen, damit sie wieder ein Obdach hatten. Dort lebt meine Uroma immer noch und in ihrem Garten steht auch ein Baum, der damals schon stand und sogar eine Bombe abbekommen hatte.

Flucht und Rückkehr während bzw. nach dem Krieg

Der Ehemann meiner Uroma flüchtete mit seiner Familie. Er war damals erst 10 Jahre alt. Bei seiner Flucht starb sein Bruder, der etwas jünger war als er, aufgrund von zwei Entzündungen in zwei verschiedenen Bereichen, da es keine ärztliche Behandlung gab. Während der Flucht wurde er auch beerdigt.

Als der Krieg vorbei war, kamen viele aus Deutschland zurück, nachdem sie geflüchtet waren. Jedoch wurde nicht nachgefragt, wer Platz hat, wie 2022 als die ganzen Ukrainer kamen, sondern sie wurden einfach aufgeteilt. Es wurde entschieden, dass die Familie meiner Uroma eine Familie mit einer Mutter, zwei Zwillingsschwestern und einem Jungen aufnahm. Damit sie sich waschen konnten, kam die Oma der Flüchtlingskinder zu Fuß und brachte eine Schale mit Wasser mit.

Das Leben nach dem Krieg

Nach dem Krieg waren so gut wie alle Familien in Deutschland verarmt. Sie hatten keine Heizung, keine Toilettenspülung, kein fließendes Wasser und einiges mehr. Damit sie Wasser hatten, brauchten Familien Pumpen. Damit kleine Kinder etwas Wärme zu spüren bekamen, gab es Heizsonden. Jedoch hat sich keiner darüber beschwert, denn alle waren einfach nur froh, zu leben. Die Kinder mussten in einer Baracke zur Schule gehen, wo es immer sehr kalt war. Meine Uroma hat damals immer ein belegtes Brötchen gegen Maisbrot mit einem Flüchtlingsmädchen getauscht, da meine Uroma das Maisbrot so gut fand und es nur für Flüchtlinge vorgesehen war. Zum Frühstück gab es für die Flüchtlinge immer nur Mehlsuppe, jedoch hatten sie nie Wünsche geäußert und sich nicht beschwert. Irgendwann, als sie es sich leisten konnten, zogen die Flüchtlinge nach Frankfurt.

Lange Zeit nach dem Krieg

Meine Uroma hatte ein Auto mit Frankfurter Kennzeichen gesehen, wo die Insassen eine Pause machten. Auf einmal stand genau das gleiche Auto auch bei ihr auf der Einfahrt und die Zwillingsschwestern stiegen mit ihren Männern aus. Sie kamen rein und erinnerten sich an die alte Zeit zurück. Es war ein sehr schönes Treffen, berichtete meine Uroma.

Da die Leute früher, wenn ein Gewitter aufzog oder der Alarm losging, in einen Luftschutzbunker oder einen Keller gegangen sind, erinnerte sich meine Uroma noch lange Zeit daran. Die Leute nahmen Papiere, Kleidung und Geld mit und liefen in die Versteckmöglichkeit. Immer wenn ein Gewitter aufzog, auch in der Nacht, weckte meine Uroma ihre Kinder, die sich anziehen sollten. Meine Uroma hatte in der Zeit alle wichtigen Sachen gepackt. Ihre Kinder mussten dann mit ihr im Wohnzimmer sitzen und wachbleiben, falls das Gewitter schlimmer sein sollte. Ihre Kinder sagten ihr immer, dass es doch nicht so schlimm sei, und nach einiger Zeit durften sie dann wieder schlafen gehen. Früher hatte meine Uroma richtige Angst vor Gewittern, da es ihr sehr im Kopf geblieben ist. Mittlerweile hat sie es sich aber wieder abgewöhnt. Manche Erinnerungen gehen einem halt nie aus dem Kopf.

Ganze Schule überrollt Norderney

Abfahrt nach Norderney

Neulich überrollten wir (das Gymnasium Wildeshausen) den Strand auf Norderney mit ca. 1000 Schüler:innen und ca. 70 Lehrer:innen, um das 50-jährige Jubiläum zu feiern. Dafür benötigten wir 12 Busse. Anschließend fuhren wir mit der Fähre zur Küste von Norderney. Hin und zurück hatten wir im Nachhinein 8 Stunden Fahrt hinter uns. Das Gedränge auf der Fähre als auch in den Bussen war groß. Der Weg zum Strand dauerte ca. 25 Minuten.

Am Strand

Als wir ankamen, wurden bunte Flaggen als Orientierung für die verschiedenen Jahrgänge aufgestellt. Manche zogen sich direkt Schuhe und Socken aus und liefen ins Meer. Andere spielten Volleyball, Handball, gestalteten Sandburgen usw. . Die Meisten jedoch lagen am Strand und vergnügten sich an ihrem Essen, sammelten Muscheln, lasen oder malten sogar den schönen Strand. Leider bekamen auch viele Sonnenbrand (ich).

Ankunft in Wildeshausen

Nach ca. 5 Stunden durften wir in kleinen Gruppen Richtung Stadt und anschließend zurück zur Fähre gehen. Nach einer kleinen Verspätung fuhren wir zurück nach Norddeich-Mole und von da aus nach Wildeshausen. Dort angekommen fuhren/liefen wir zurück nach Hause.

Interview

Am ersten Projekttag haben wir mehrere Schüler:innen und Lehrer:innen befragt, was sie von dem Ausflug nach Norderney halten. Viele Klassen haben Sandburgen gebaut, Volleyball oder Fußball gespielt.

Emma (Jahrgang 5):“Wir waren im Wasser und auch auf dem Platz und haben gequatscht. Außerdem fand ich den Tag schön, jedoch fand ich die Fahrten blöd.“

Henri (Jahrgang 5): „Wir haben viele Spiele gespielt. Ich fand gut, dass wir viel mit der Klasse gemacht haben. Ich war vorher noch nie auf Norderney. Schlecht fand ich, dass es hin und wieder ein bisschen langweilig war.“

Amelie (Jahrgang 8): „Als Erstes sind wir eine halbe Ewigkeit zum Strand gelaufen und wir alle fanden das sehr nervig. Dann haben wir da unsere Sachen aufgebaut und ein bisschen was gesnackt. Dann waren wir im Wasser.“

Bjarne (Jahrgang 8): „Als wir angekommen sind, sind wir erstmal auf die andere Seite der Insel gelaufen. Als wir dann mit der Flagge unseren Strandabschnitt gegenzeichnet haben, haben wir erstmal unsere Handtücher ausgebreitet. Danach bin ich ins Wasser gegangen und habe am Strand Freunde von mir massiert. Anschließend haben wir Volleyball gespielt.“

Danke an alle, die wir interviewen durften. Auch wenn wir nicht alle hier erwähnen konnten. Tut uns leid, falls wir Namen falsch geschrieben haben.

Nachwuchs-Autorin unserer Schule stellt sich vor

In diesem englischsprachigen Interview möchten wir euch einen Fantasy-Roman, „Cyan“, und die Autorin dahinter vorstellen. Hauptsächlich geht es um den Schreibprozess, zudem erfahrt ihr etwas über die Geschichte an sich sowie über Mariel, die demnächst Schülerin der Oberstufe unseres Gymnasiums sein wird.

Liebe Mariel, wir freuen uns sehr darüber, dass du dich für das Interview zur Verfügung gestellt hast, und wünschen dir viel Erfolg und begeisterte Leser*innen.

Wir danken an dieser Stelle auch Paula Debbeler aus der „Lese- und Schreib-AG“, die uns bei der Vorbereitung des Interviews unterstützt hat.

Alle, die nach dem Interview den Roman lesen möchten, klicken auf diesen Link:

https://tapas.io/series/CYAN7/info

“Es muss in dir brennen, was du in anderen entzünden willst” – Interview mit unserem Schulleiter (Teil 2/2)

Seit April 2020 haben wir nun schon einen neuen Schulleiter, Herrn Langen, den wir euch in diesem Artikel vorstellen und als Person näherbringen wollen. Ende November 2020 haben wir, Jennifer (J) und Merle (M), das nachfolgende Gespräch mit ihm geführt. Da Herr Langen so freundlich war, sich Zeit für unsere Fragen zu nehmen, sodass wir ihm einige stellen konnten, haben wir das Interview in zwei Teile aufgeteilt: In Teil 1 geht es vor allem um Herrn Langens berufliche Laufbahn sowie seine Haltungen zu Fragen des Schulalltags. In Teil 2 gibt Herrn Langen einen Einblick in seine Schulzeit und ihr erfahrt mehr über ihn als Privatperson.

J: Eine Frage, die alle von uns im Laufe unserer Schulzeit beschäftigt, ist die, was nach dem Abitur kommt. – Wann haben Sie eigentlich gemerkt, dass Sie Lehrer werden möchten?

L: Die Frage finde ich sehr spannend, weil ich auch selbst sehr intensiv darüber nachgedacht habe. Es ist so: Wenn Sie wissen wollen, wann für mich definitiv klar war, dass ich mich für dieses Studium einschreiben möchte, war das in Klasse 11. Das weiß ich noch relativ genau. Es war die Zeit, als ich gegenüber meinen Freunden, meinen Eltern zum ersten Mal konkret ausgedrückt habe, Gymnasiallehrer werden zu wollen. Wenn ich in meine Kindheit zurückblicke: Bereits da habe ich schon gern Schule gespielt. Ja, ich war auch gerne in der Lehrpersonen-Rolle. Mit Gruppen habe ich im Jugendalter gern zusammengearbeitet, habe gerne im Fußballverein eine Mannschaft trainiert. Ja, das hat mir Freude bereitet.

M: Wie kombinieren Sie denn Ihren langen und intensiven Arbeits- und Berufsalltag mit Ihrem Privatleben und Ihrer Freizeit? Und was machen Sie in Ihrer Freizeit?

L: Innerhalb der Woche habe ich in der Schule natürlich eine hohe Präsenz, sodass für Freizeitaktivitäten da nicht so viel Zeit bleibt. Am Freitagabend spiele ich in einer Freizeitgruppe gern Fußball. Das ist für mich ein sehr schöner sportlicher Wochenausklang. Am Wochenende unternehme ich gern etwas mit meiner Familie. Ich habe eine zehnjährige Tochter und einen sieben Jahre alten Sohn. Mit denen spiele ich auch gerne Fußball oder wir beschäftigen uns mit Gesellschaftsspielen. Als Ausgleich laufe ich und ich widme mich der Lektüre. Naja, so ganz spektakuläre Freizeitaktivitäten habe ich nicht zu bieten.

J: Was war damals in der Schule ihr Lieblingsfach?

L: Geistesgeschichtliche Fächer wie Geschichte, Deutsch, Erdkunde, Religion haben mir immer Freude bereitet. In anderen Fächern hing es auch mal von der Lehrkraft  ab.

J: Warum haben sie sich dann schlussendlich für Deutsch und katholische Religion entschieden, als sie angefangen haben zu studieren?

L: An Religion hatte mich Folgendes gereizt: Ich finde diese Frage nach Gott und seinen Bezug zu den Menschen, zur Welt immer noch eine der spannendsten. Die Frage nach einem Dasein, das diese ganze Wirklichkeit noch einmal übersteigt und letzten Endes auch umfasst, finde ich sowohl aus theologischer als auch aus philosophischer Sicht eine unheimlich spannende Frage und wie sich die Beantwortung dessen auf unsere Wirklichkeit auswirkt. Also ich habe mich im Studium zum Beispiel  sehr viel mit bioethischen Themen beschäftigt, mit Kirchengeschichte oder auch der Bibelexegese. Hinsichtlich der Germanistik hatte ich bereits ein Grundinteresse an aktueller, aber vor allem auch historischer fiktionaler Literatur. Schließlich ist Literatur eine sehr künstlerische Form, mit den Gegebenheiten der Zeit umzugehen. Sich damit kritisch auseinanderzusetzen, bereitet mir Freude. Und dann sind es letztendlich die zwei Fächer geworden und ich bin auch sehr glücklich damit, muss ich sagen. Ich unterrichte sehr gerne und es macht mir immer noch eine große Freude, Kinder oder junge Erwachsene dafür zu begeistern.

M: Woran aus Ihrer Schulzeit erinnern Sie sich gerne und woran eher nicht?

L: Also, ich erinnere mich gerne, an die Zeiten, wo wir eine gute Klassengemeinschaft hatten oder tolle Klassenfahrten. Ich erinnere mich sehr gerne an gewisse Lehrpersonen, die es geschafft haben, mein Interesse für Bereiche zu wecken, wo es Freude gemacht hat, im Unterricht zu sitzen und wo man nach der Stunde in die Pause gegangen ist und gedacht hat, wow, heute habe ich wirklich etwas mitgenommen Daran erinnere ich mich sehr, sehr gerne zurück und auch daran, dass wir es in unserem Abiturjahrgang geschafft haben, noch in Kontakt zu bleiben. Es kommen heute noch immer etwa 85 Leute bei den in einem fünfjährigen Turnus stattfindenden Wiedersehensreffen zusammen.

Woran erinnere ich mich nicht gerne zurück? Schwierig empfand ich es immer, wenn vereinzelt Lehrpersonen eine Stoffvermittlung durch psychisch aufgebauten Druck durchzuführen. Aber ich glaube, solche Lehrertypen findet man heute gar nicht mehr.

J: Wir müssen da auch jetzt nicht ins Detail gehen. Wir wollen Ihnen nicht zu nahe treten, es war uns nur wichtig, zu zeigen, dass es natürlich auch Punkte in der Schule gibt, die nicht supertoll sind.

L: Das ist der genannte Aspekt, und obwohl ich damit in der Regel gut zurechtgekommen bin, meine übrigens Mitschüler auch, hat Schule angstfrei stattzufinden.

J: Kommen wir nun zu komplett anderen Fragen: Haben Sie ein Lebensmotto, das Sie vielleicht mit uns teilen können?

L: Mein Lebensmotte lautet: “Es muss in dir brennen, was du in anderen entzünden willst”. Das ist ein Satz, der stammt von Aurelius Augustinus, einem Philosophen und Kirchenlehrer der lateinischen Antike. Wenn ich nicht selber von etwas begeistert bin und mir etwas nicht wichtig ist, kann ich es nicht gut vermitteln. Denn ich möchte den Schülerinnen und Schülern nicht nur etwas beibringen, sondern ich möchte Sie auch dafür begeistern.

M: Würden sie gern einmal ihre Arbeit mit der Arbeit der Bundeskanzlerin tauschen und wenn ja, was wäre so ihr wichtigstes oder erstes Anliegen, was sie dann in Angriff nehmen würden?

L: Nun, Frau Dr. Merkel hat ja einen Doktor in dem Fachgebiet Physik, deswegen könnte ich mir vorstellen, dass sie es vielleicht schwierig finden würde, in Deutsch und katholischer Religion zu unterrichten. Jetzt, wenn ich es so bedenke: Für einen Tag fände ich es durchaus reizvoll, die Entscheidungsträger anderer Staaten zu treffen. Doch, wenn ich bedenke, was eine Bundeskanzlerin gerade für Verantwortung trägt und dass diese Verantwortung, die Frau Merkel derzeitig ja nicht nur für Deutschland, sondern auch für Europa zugesprochen wird, ist gerade sehr bedeutsam. Ich einen sehr großen Respekt vor der Arbeit von Frau Merkel, sodass ich nicht leichtfertig sagen würde, das könnte ich jetzt auch. Gerade mit Blick auf die aktuelle Lage ist sicherlich in der Bewältigung der Corona-Pandemie nicht alles gelungen gelaufen in Deutschland. Wenn ich mir jedoch vor Augen führe, wie Deutschland von unseren politischen Vertretern bisher durch die Corona-Pandemie geleitet wurde, kann man sehr zufrieden sein.

J: Dann kommen wir jetzt noch zu einer Frage, die sich mehr um die Gesellschaft allgemein und die LGBTQI*-Gemeinschaft dreht. Wie glauben Sie, kann man den Schulalltag für diese Menschen vielleicht noch angenehmer gestalten und wie kann man ihnen allgemein einen Raum in der Gesellschaft bieten?

L: Meine Erfahrung mit Diversität ist, dass immer noch Schülerinnen und Schüler, die zum einen eine gleichgeschlechtliche Orientierung haben oder auch das Empfinden haben, im falschen Körper zu sein, durchaus mit Ängsten, z.B. mit der Angst vor Vorurteilen oder so, zu tun haben. Das bedauere ich sehr, weil wir im 21. Jahrhundert es schaffen sollten, dass wir, wie es auch im Grundgesetz steht, jeden Menschen als Menschen sehen. Solange man mit seiner Einstellung nicht die Freiheitsrechte anderer Menschen negativ beeinträchtigt, hat man das Recht, in dem Sinne zu leben, wie es einem seine Natur vorgibt, weil wir unserer Natur folgen müssen. Wir können nicht wider unserer Natur handeln! Ansonsten ist es so, dass wir es in der modernen Gesellschaft, schaffen sollten, Menschen erstmal auch menschlich zu begegnen, so würde ich es formulieren, offen zu begegnen und sie nicht gleich zu stigmatisieren.

M: Dann haben wir jetzt noch eine letzte Frage: Wenn Sie eine berühmte verstorbene Person treffen könnten, welche wäre das?

L: Schwere Frage. Das Problem ist ja, es gibt viele interessante Menschen, bei denen ich erstmal denken würde: Die würde ich gerne mal treffen. Es ist so, für mich sind Personen besonders spannend und interessant, die an Schnittstellen der Geschichte schwierige Entscheidungen treffen mussten. Ich würde gerne mit denen darüber sprechen, was in diesen Situationen für sie handlungsleitend war. Häufig sind das Menschen, die nicht vom allgemeinen Mainstream anerkannt waren, sondern eher durch ihr Andersartigsein die Welt im Ganzen beeinflusst haben.

Zum Beispiel, sicherlich bedingt durch mein Interesse an Religion, Jesus von Nazareth, wie es für ihn war, als er für sich erkannt hat oder begriffen hat, dass er nochmal eine besondere Beziehung zu diesem Göttlichen hat.

Aus der jüngeren Vergangenheit hätte ich gerne ein Gespräch mit Richard von Weizsäcker gehabt, der damals zum 40. Jahrestag des Kriegsendes eine herausragende, wesentliche Rede im deutschen Bundestag gehalten hat. Zum ersten Mal sprach ein deutscher Politiker davon, dass das deutsche Volk durch die Alliierten befreit worden sei, als es den Krieg 1945 verloren hatte. War diese Sichtweise zum Zeitpunkt der Rede durchaus noch umstritten, ist er danach und auch heute dafür berechtigter Weise sehr wertgeschätzt worden. Als ich in Ihrem Alter war, endete ungefähr die Amtszeit von Richard von Weizsäcker. Für mich hat er aus diesem, aber auch aus anderen Gründen als Bundespräsidenten immer eine besondere Bedeutung gehabt.

Und so kam unser Gespräch mit Herrn Langen zu seinem Ende. Wir bedanken uns noch einmal sehr herzlich bei Herrn Langen für seine Zeit und Offenheit und hoffen, dass ihr auch weiterhin unsere Artikel mit Interesse lesen werdet.

Bleibt gesund,

Merle und Jennifer

„Die Übernahme von Verantwortung reizt mich“ – Interview mit unserem Schulleiter (Teil 1/2)

Leidenschaftlicher Hobbyfußballer

Seit April 2020 haben wir nun schon einen neuen Schulleiter, Herrn Langen, den wir euch in diesem Artikel vorstellen und als Person näherbringen wollen. Ende November 2020 haben wir, Jennifer (J) und Merle (M), das nachfolgende Gespräch mit ihm geführt. Da Herr Langen so freundlich war, sich Zeit für unsere Fragen zu nehmen, haben wir das Interview in zwei Teile aufgeteilt:

In Teil 1 geht es vor allem um Herrn Langens berufliche Laufbahn sowie seine Haltungen zu Fragen des Schulalltags.

In Teil 2 gibt Herr Langen einen Einblick in seine Schulzeit und ihr erfahrt mehr über ihn als Privatperson.

J: Wir freuen uns, dass dieses Gespräch zustande gekommen ist und dass Sie so freundlich auf unsere Ideen eingegangen sind.

L: Sehr gerne.

M: Kommen wir zu unserer ersten Frage: Warum haben Sie sich dazu entschieden, Schulleiter und noch dazu hier am Gymnasium Wildeshausen zu werden?

L: Die Leitung einer Schule dieser Größenordnung zu übernehmen, ist eine große Herausforderung. So etwas macht man nicht einfach aus Lust und Laune heraus. Rückblickend kann ich sagen, dass die Übernahme von Verantwortung mich sowohl gereizt, aber auch geprägt hat. Bereits in meiner Jugendzeit bin ich in unterschiedlichen kirchlichen und sportlichen Bereichen engagiert gewesen, in denen ich dann auch zunehmend Verantwortung übernommen habe. Sowohl in der katholischen Landjugend als auch dann im Berufsleben in der Schule: Durch meine Tätigkeit als Fachobmann für das Fach Religion konnte ich hier erste Erfahrungen über den eigenen Unterricht und Klassenleitung hinaus machen. Insgesamt  hat es mir Freude bereitet, an der Weiterentwicklung von Unterricht und Schule mitzuarbeiten, Bildungsprozesse zu initiieren und zu organisieren.

Nachdem ich dann fünf Jahre lang stellvertretender Schulleiter am Max-Planck-Gymnasium in Delmenhorst war, reifte in mir so langsam die Entscheidung, dass ich es wagen möchte, Schulleiter zu werden. Die Zusammenarbeit sowohl mit Schülern als auch Eltern, Kolleginnen und Kollegen empfinde ich als bereichernd und das Gymnasium Wildeshausen hat mich durch das reichhaltige Angebot, aber auch durch seine kleinstädtische ländliche Lage angesprochen.

J: Sie sind nun ja schon ein gutes halbes Jahr tatsächlich hier Schulleiter. Wie bewerten Sie Ihre bisherige Zeit am Gymnasium Wildeshausen?

L: Aufgrund der Corona-Pandemie war es neben den gängigen Herausforderungen, wenn man eine neue Stelle antritt, eine sehr intensive Zeit. Ich kam damals am 22. April noch zu Zeiten des völligen Lockdowns und es mussten sehr viele Entscheidungen hinsichtlich des Wiedereinstiegs in den Unterricht, der Umsetzung des Hygienekonzeptes getroffen werden. Ich bin sehr dankbar, dass ich hier ganz tolle Kolleginnen und Kollegen in der Schulleitung habe, insbesondere meinen Stellvertreter, Herrn Sudholz, die mich sehr unterstützt haben. Besonders hervorzuheben ist auch das Engagement vieler unserer Lehrkräfte, die unseren Schülerinnen und Schülern in dieser schwierigen Zeit der Corona-Pandemie eine gute Schulsituation bieten. Das heißt ganz konkret, neben einer guten Lernsituation auch Schule als Lebensraum, soweit es geht, zu schaffen und erhalten. Es ist toll, dass es uns gelungen ist, unsere Mensa im ersten Halbjahr nahezu durchgehend geöffnet zu lassen, dass der Ganztag in der bewährten Form stattfinden konnte, und dieses alles bei einem geringen Infektionsgeschehen an unserer Schule, sodass wir hier bisher keine Fälle hatten, sondern nur vorsorgliche Quarantänen.

M: Wie ist Ihre Einstellung zur Handynutzung auf dem Schulgelände? Das ist wahrscheinlich ein Thema, welches besonders in der Oberstufe aufkommt.

L: Das ist ja eine ganz schwierige Frage, die man von ganz unterschiedlichen Seiten aus angehen kann. Wenn Handynutzung durch die Lehrkraft im Unterricht zu fachlichen oder pädagogischen Zwecken erforderlich ist, und sie daher anregt, das Smartphone einzusetzen, dann finde ich das förderlich, weil ein zielgerichteter Einsatz moderner Medien neue Möglichkeiten eröffnet. Natürlich ist die Gleichbehandlung aller Schülerinnen und Schüler hier unbedingt einzuhalten.

Ich halte viel von direkter Kommunikation, d.h. von Gesprächen zwischen Menschen. Besonders auf dem Schulhof finde ich es wichtig das zwischen den Lernenden entspannt geplaudert wird. Unsere Handyordnung verhindert ein Zusammenstehen von vier Menschen, die alle nur auf ihrem Handy daddeln, und keiner spricht mehr miteinander. Und ich glaube, wir müssen uns noch viel stärker auf den Weg machen, verantwortungsvoll mit den modernen Medien umzugehen, um sie dann auch völlig freizugeben. Eine völlige Freigabe von Handys auf dem Schulhof zu gewährleisten, sehe ich daher im Moment noch nicht.

J: Unsere nächste Frage wäre: Wie wichtig ist es Ihnen, zum Beispiel Schülerinnen und Schüler bei etwaigen Projekten oder auch Zielen für die Schule mit einzubeziehen?

L: Dieser Bereich ist mir sehr wichtig, weil ich glaube, dass, wenn Schülerinnen und Schüler Ideen haben, die zuträglich für die Schule sind, dann gewinnt die Schule dadurch. Dem jetzigen Abiturjahrgang ist dies zum Beispiel im Oktober durch einen Spendenlauf gelungen: Zum einen haben sie Geld für ihre Abifeierlichkeiten eingenommen, zum anderen haben sie noch was für einen guten Zweck getan, indem sie dem Mehrgenerationen-Haus die Hälfte des erlaufenen Betrages gespendet haben. Neben diesem Projekt war die Aktion mit dem Verkauf von Decken und Handwärmern sicherlich situationsangemessen. Auch die von der Schülervertretung durchgeführte Nikolaus-Aktion lässt sich noch anführen. Also wenn die Schülerinnen und Schüler sich auf den Weg machen, Gutes zu tun, haben sie mich an ihrer Seite.

M: Unsere nächste Frage dreht sich um den Abi-Streich. Ein weiteres Thema, das wahrscheinlich interessanter für die Oberstufe ist. Wie stehen Sie dazu?

L: Die Abiturprüfung machen die Schülerinnen und Schüler in der Regel nur einmal. Bei erfolgreicher Bewältigung erhalten Sie dann das Abitur, das Reifezeugnis. Der Zeitraum ist zum einen geprägt von Prüfungen, intensivem Lernen, freizeitlichen Entbehrungen, zum anderen ist er auch verknüpft mit dem Schritt in eine Freiheit, dass man nun ein Studium oder eine Ausbildung beginnen kann. Und natürlich gehört da auch ein Abi-Streich dazu. Ich bin grundsätzlich nicht dagegen. Ein Abi-Streich, der originell und kreativ gemacht ist, der Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte so einbindet, dass keiner sich blamiert, dass keiner vorgeführt und lächerlich gemacht wird, ist gemeinschaftsstiftend und zum Abschluss einer Schulzeit auch gerechtfertigt. Natürlich ist dabei der Konsum von Alkohol nicht zu tolerieren. Ebenfalls abzulehnen ist, dass Lernende wie Lehrerende so nass gespritzt werden, dass sie eine zweite Garderobe mitbringen müssen. Die Durchführung eines Abi-Streiches hat viel mit Vertrauen zu tun, Vertrauen sowohl in Richtung meiner Person, als auch Vertrauen von mir in Richtung der Schülerinnen und Schüler. Und mir ist wichtig, wenn man Absprachen trifft, dass man sich dann auch daran hält. Ein Abi-Streich soll ja eine amüsante, kreative Form eines gestalteten Abschiedes von der Schule sein und keine Abrechnung mit Lehrkräften oder der Schule insgesamt.

J: Das fasst es wohl ziemlich gut zusammen, was es sein sollte. Dann nochmal eine Frage, die sich mehr in die Zukunft richtet: Wo sehen Sie unsere Schule in 5 Jahren?

L: Die Corona-Pandemie hat uns alle vor die Situation gestellt, wo auf einmal nicht mehr die Frage war, ob wir digitale Medien einsetzen sollen oder nicht, sondern wir mussten es einfach tun. Wir mussten einfach neue Wege gehen. Und wir sind sie gegangen, alle miteinander. Daher befinden wir uns auf dem Weg, eine verantwortungsbewusste Unterrichtsgestaltung mit modernen Medien hinzubekommen, wo analoge Medien, analoge Unterrichtsformen und digitale Unterrichtsformen sich ergänzen. Das wird eine ganz wesentliche Aufgabe  für die nächsten fünf Jahre sein. Begleitet wird der Prozess von einer ständigen Reflexion und Evaluation. Ich glaube, dass wir die Digitalisierung brauchen, dass es eine große Chance ist und deswegen sage ich auch, wenn wir hier im Pilotprojekt die Tableteinführung in dem Jahrgang 11 wagen, dann müssen wir klug vorgehen, um auch alle Schülerinnen und Schüler mitnehmen zu können. In Verbindung mit der Studien- und Berufsorientierung können wir unseren Schülerinnen und Schülern sicherlich dadurch noch bessere Voraussetzungen bieten. Auf diesem Weg sehe ich uns und deswegen kann ich Ihnen auch heute auch noch nicht definitiv sagen, wo wir in fünf Jahren stehen werden. Ich glaube, durch meine Erfahrung zu wissen, dass in den letzten zehn Jahren im digital-technischen Bereich deutlich mehr Neuerungen erfolgt sind als zuvor. Daher ist es wohl klug, zu schauen, wie wir diesen Prozess auch weiterhin für das Gymnasium Wildeshausen verantwortungsvoll gestalten.

Das war’s mit Teil 1 des Interviews mit Herrn Langen. Wir bedanken uns schon einmal recht herzlich bei Herrn Langen für dieses schöne Interview und hoffen, dass ihr auch den zweiten Teil, den wir nächsten Freitag (12.03.) veröffentlichen, lesen werdet.

Bleibt gesund,

Merle und Jennifer

Schulleiter Ralf Schirakowski geht in den Ruhestand

Ein Beitrag von Alisa Dasenbrock und Stine Cordes

Ein großer Abschied, dazu kam es am vergangenen Donnerstag an unserer Schule. Unser Direktor Ralf Schirakowski verließ das Gymnasium Wildeshausen nach ganzen 21 Jahren, in denen er unsere Schule leitete.

Aufmerksam geworden auf die Stelle des Schulleiters war Herr Schirakowski damals, nachdem diese ausgeschrieben worden war und man ihn darauf angesprochen hatte, ob er Interesse habe. Da er schon 20 Jahre lang Erfahrungen, zunächst am Graf-Anton-Günther Gymnasium in Oldenburg und später am Max-Planck-Gymnasium in Delmenhorst, gesammelt hatte, habe ihn das Amt durchaus angesprochen, weshalb er sich bewarb und schließlich gegen die anderen Bewerber durchsetzte. Auf die Frage, ob es am Anfang seiner Laufbahn als Direktor unserer Schule schwierig gewesen sei, so viel Verantwortung zu übernehmen, antwortet Herr Schirakowski mit dem berühmten Satz: „Aller Anfang ist schwer.” Er habe sich in die bereits vorhandenen Strukturen einfinden und diese auch berücksichtigen müssen. Aufgrund des herzlichen und freundlichen Empfangs im Kollegium gelang es ihm allerdings schnell, sich einzuleben, sodass er mit viel Freude an seinen neuen Aufgabenbereich heranging.

Was ihm am Beruf des Schulleiters besonders viel Freude bereitet habe, das sei die Möglichkeit, gestalten und etwas verändern zu können. Zu seinen Tätigkeiten als Direktor zählte hauptsächlich das Organisieren von Abläufen, Personalpolitik und die Beaufsichtigung der Schule sowie Elterngespräche.

Das Besondere an unsere Schule sei, dass wir in keiner Konkurrenz zu anderen Schulen stünden und nicht mit anderen Gymnasien zusammenarbeiten könnten, um beispielsweise ein größeres Angebot an Kursen in der Oberstufe bereitzustellen. Trotzdem sei unsere Schule sehr gut aufgestellt, betont Herr Schirakowski stolz. Unser Gymnasium habe sich gut weiterentwickelt und sei mit der Zeit gegangen. So sei es z.B. gelungen, Streicherklassen, den bilingualen Unterricht und neuerdings auch das Fach Informatik anbieten zu können. „Unsere Schule hat sich in den letzten 21 Jahren in vielerlei Hinsicht verändert”, summiert Schirakowski. Die Zahl unser Schülerinnen und Schüler ist von anfänglichen nur 450 auf über 1000 gewachsen, und auch das Gebäude hat sich entwickelt. Zudem habe sich die Eltern- und Schülerschaft verändert. Letztere sei viel individueller geworden; die Kinder und Jugendlichen würden viele verschiedene Stärken mitbringen, auf die auch eingegangen werden müsse.  Zudem habe sich das Verhältnis zu den Kollegen in den vielen Jahren verändert, stellt Herr Schirakowski voller Freude fest. Er habe viele tolle Menschen kennengelernt und das Vertrauen in das Kollegium sei ein wichtiger Bestandteil in seiner Amtszeit geworden. Außerdem hebt Ralf Schirakowski hervor, er habe seine Kolleginnen und Kollegen sehr gut gekannt und genau gewusst, wann und wie er welchen Lehrer in Klassen einsetzen konnte. Generell lobt er diese sehr und betont immer wieder, dass unsere Schule viele sehr engagierte Lehrkräfte vorweist.

Doch was macht Herr Schirakowski eigentlich nach seiner Amtszeit? „Das Wichtigste ist natürlich, gesund zu bleiben!” Er habe vor, sich viel Zeit für seine Familie zu nehmen und zu reisen. Darüber hinaus möchte er sich wieder mehr der Musik widmen.

Auch für unser Gymnasium hat Herr Schirakowski noch ein paar Wünsche: Er hofft, dass die Schule sich in den kommenden Jahren so toll weiterentwickelt, was heutzutage zum Beispiel auch durch die Digitalisierung möglich sei. Auf die Frage, ob Herr Schirakowski einen Rat an den neuen Schulleiter oder die neue Schulleiterin habe, wollte er nicht so richtig antworten. Er sagte, er habe keinen richtigen Rat, da derjenige/ diejenige seinen/ ihren richtigen Weg finden müsse. Dazu müsse viel Zeit investiert werden.

Wir bedanken uns bei Herrn Schirakowski für all die unvergesslichen Jahre und sind gespannt, was die neue Zeit mit sich bringt.