Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende und somit blicke ich, neben vielen anderen Dingen, auch auf die musikalischen Veröffentlichungen des Jahres zurück. Dabei habe ich festgestellt, dass es wirklich einiges gab, was dieses Jahr herausgekommen ist. Um es zumindest ein bisschen zu beschränken bleibt es bei einer Top 10 von Alben (die mal wieder aus mehr Alben besteht) sowie drei zusätzlichen Veröffentlichungen, einem Serien Soundtrack und zwei EPs. So landen wir bei einem Mix aus punkigen und rockigen Tracks, vorwiegend auf Deutsch, mit einer Prise ungarischem Metal sowie Pop auf Deutsch und Englisch. Ohne Country Einflüsse ging’s dann auch nicht und all das mit sehr vielen neuen Gesichtern in meinen Hörgewohnheiten und somit in diesem Ranking.
Falls ihr euch die Alben anhören wollt, könnt ihr hier eine Playlist aufrufen.
Zusätzliche Veröffentlichungen:
bis ich in meinem Kopf ersaufe (EP) – NIKRA
Als Vorband habe ich NIKRA auf einem der vielen Konzerte, die ich in der ersten Jahreshälfte besucht habe, kennengelernt. Im Zuge dessen habe ich mir auch die EP das erste Mal angehört und fand sie sofort super. Generell mag ich NIKRAs Musik sehr und NIKRA ist mittlerweile in meinem Musik Menschen Ranking ziemlich weit oben.
Wir kommen in die Hölle, aber wenigstens kommen wir (EP) – Remote Bondage
Remote Bondage haben sich vor allem durch ihre Texte und FLINTA Personen Power über das Jahr in mein Herz gesungen, auch wenn ich ihnen letztes Jahr noch eher skeptisch gegenüber stand. Ich wusste einfach nicht, was ich von ihnen und ihrer Musik halten soll. Mittlerweile ist das anders und ich liebe von der ersten EP der Band vor allem den Song Vulvarine.
Arcane League of Legends Season 2 Soundtrack
Ich fand die erste Staffel der Serie Arcane schon wunderbar und die zweite und zugleich letzte Staffel hat allumfassend geglänzt. Da ich den Soundtrack der Serie so toll finde, fand ich, dass er hier erwähnt werden muss. Gerade auch deswegen, weil er so vielseitig ist.
Top 10 Alben des Jahres
10.2. From Zero – Linkin Park
Ich glaube die Menge an Menschen, die mit einem Linkin Park Comeback gerechnet hat, war nicht allzu groß. Umso schöner ist also, dass es passiert ist und noch dazu jetzt eine Frau die Position der Sängerin inne hat. Die erste Single überzeugte mich, aber so richtig hatten sie mich, als Heavy is the crown als Song für die League of Legends Worlds raus gekommen ist. Über jenen Song hinaus, haben mich noch Cut the bridge und Overflow. Darüber hinaus sind keine Songs so richtig bei mir hängen geblieben, weshalb das Album insgesamt nicht so viele Hörminuten bei mir gesammelt hat und schlussendlich nicht über Platz 10 hinaus kommt.
10.1. Niedergang II – Lyschko
Ich weiß nicht, wie ich zu Lyschko gekommen bin. Von daher gehe ich davon aus, dass sie eine der Bands sind, die mir auf meine Tiktok For You Page gespült worden ist. Viel weiß ich über Lyschko (noch) nicht, aber die Musik ist super und das Album verdient die Nennung in diesem Ranking. Mich haben vor allem Staubtanz, Was du denkst und Regenwasser überzeugt, aber auch die anderen Lieder finde ich gut.
9.2. Tainted – Ilse DeLange
Ilse DeLange verfolge ich jetzt auch schon seit zehn Jahren. Dennoch habe ich etwas gebraucht mit dem Album warm zu werden. Was dann ausgemacht hat, dass das Album auf Platz 9 gelandet ist, sind die Songs Drown us out und Stranger I once knew. Letzteren hatte ich bereits bei meinem Ilse DeLange Konzert 2023 live gehört und mag ihn auch in der Album Version sehr. Tainted überzeugt mich auch, weil das Album aus meinen sonstigen Gewohnheiten dann doch eher raus sticht, was irgendwo erfrischend ist.
9.1. Clancy – Twenty One Pilots
Auch Twenty One Pilots haben 2024 mit einem neuen Album angeklopft und überzeugt. Musikalisch liebe ich die Band ohnehin, gerade auch, weil sie so vielseitig und vielschichtig sind. Textlich ist es nicht viel anders. Vor allem Next Semester habe ich sehr ins Herz geschlossen, weil er melodisch treibend ist, während er textlich ein eher schwieriges und potenziell emotionales Thema behandelt. Gegensätzlich dazu liebe ich, wie Oldies Station eher zurückhaltend ist und einen fast schon dazu einlädt, eine Pause zu machen. Der erste Song des Albums, Overcompensate, ist eine perfekte Einleitung in diese neue Ära, die gleichzeitig das letzte Kapitel der Dema Story ist.
8. Am Achteck nichts Neues – Montreal
Beim ersten Hören dachte ich noch nicht, dass dieses Album schlussendlich in meinen abschließenden Top 10, geschweige denn auf Platz 8 landen würde. ‚Am Achteck nichts Neues‘ ist definitiv ein Album, mit dem ich erstmal etwas warm werden musste, aber über die Zeit ist mir das Album immer lieber geworden. Vor allem die Texte sind einfach toll und Titel wie Primadonna und Primat, Zukunft und Fomo sapiens sind auf unterschiedlichen Ebenen bei mir hängen geblieben. Vor allem Letzterer fühlt sich sehr beschreibend an für die Zeit, wenn mal wieder am gleichen Tag gleichzeitig alle Lieblingsbands spielen…aber halt quer im Land verteilt und nicht zusammen an ein und demselben Ort.
7. Innen szép nyerni – AWS
Eine weitere Band, die sich dieses Jahr auf den Weg zurück gemacht hat. Die Metalband AWS ist 2018, da noch mit anderem Sänger, welcher leider vor einigen Jahren verstorben ist, beim Eurovision Song Contest für Ungarn angetreten. Seit dem verfolge ich die Band, auch wenn ich kaum ein Wort von dem, was sie singen, verstehe und nicht wirklich viel Metal höre. Aber die Stimmung der Songs ist vielfältig und daher mag ich sie. So auch beim aktuellen Album, wo ich vor allem Odaát und Amíg ott lehet veled hervorheben möchte.
6. Tortured Poets Department – Taylor Swift
Taylor Swift liefert mit diesem Doppelalbum eine Bandbreite an vielen Liedern, die Spaß machen zu hören. Neben Florida!!!, welches bei weitem mein meist gehörtes Lied des Albums ist, mag ich vor allem Down Bad und Peter, aber auch I Hate It Here und I Can Do It With a Broken Heart. Das Album is gut und ich mag Taylor Swift, aber Swiftie bin ich trotzdem irgendwie nicht.
5. AIKONIC – Aiko
Das Künstler:innen, welche beim ESC teilgenommen haben, nach dem ESC wirklich von mir gehört werden und das über den teilnehmenden Song hinaus, passiert in seltenen Fällen. Nach dem ESC dieses Jahr reiht sich Aiko aus Tschechien mit ein. Anders als bei Ilse DeLange und AWS ist bei Aiko das besondere, dass sie sich nicht einmal für das ESC Finale qualifiziert hatte. Aber Pedestal hat mich als Song einfach sehr überzeugt und so war mir klar, dass ich mich mit Aiko mehr beschäftigen werde, ganz unabhängig von ihrem Abschneiden beim ESC. AIKONIC als Gesamtwerk ist einfach toll, wobei mich das Album vor allem textlich abholt. Mein Lieblingssong des Albums ist Funeral, gefolgt von Nervous und eben Hunger. Leider habe ich es nicht geschafft, Aiko auf ihrer Tour live zu sehen, aber vielleicht wird das in der Zukunft ja was. Am Ende landet das Album als bestes englisches Album auf Platz 5.
4. Traum B – Michèl von Wussow
Michel ist mir seit letztem Jahr ein Begriff, aber seine Musik habe ich dann doch erst gehört, als Traum B heraus gekommen ist. Eigentlich hätte das Album einen Platz in den Top 3 verdient, da es wirklich sehr gut ist. So ist es aber am Ende halt Platz 4. Ich mag an dem Album, dass es im Vergleich zu manchen anderen Alben und Songs, die ich dieses Jahr gehört habe, eher gechillter ist. Gleichzeitig greift Michel aber in seinen Songs relevante Themen in perfekt gewählten Worten auf. So singt er in Mitte 20 im Arsch über die Fehler, älterer Generationen, die die Leben und die Zukunft aktueller Generationen negativ beeinflussen. Der titelgebende Song des Albums macht klar, dass man die Hoffnung nicht aufgeben soll, weil auf einen geplatzten Traum, ein Neuer oder Alternativer folgt. Wieder nicht genug handelt davon, sich selbst zu viel Druck zu machen, keine Kompromisse eingehen zu wollen und schlussendlich nie das Gefühl zu haben, genug zu sein. Aber auch alle anderen Songs sind es mehr als Wert, angehört zu werden.
3. Extra – Paula Carolina
Paula Carolina gehört auch zu den Künstler:innen, die ich auch schon viel früher hätte anhören können, es aber nicht gemacht habe. Mit dem Album ‚Extra‘ hat sich das dann aber geändert. Endlich. Mir gefällt das Album generell einfach von der Stimmung, aber auch der textlichen Themenvielfalt sehr gut, weswegen es schlussendlich ohne Zweifel einen Platz in den Top 3 bekommen musste. Sie liebt Dich nicht ist zwar nicht mein Lieblingssong des Albums, aber hat so unfassbares Ohrwurmpotenzial, dass er öfter in meinem Kopf ist. Otto Normal hat sich sehr schnell zu meinem Lieblingssong des Albums entwickelt, weil er eine Art von Komik and sich hat, die ich feiere. Besonders hervorheben möchte ich aber auch noch Angst frisst Demokratie, weil der Text des Songs einfach so unfassbar gut ist. Darüber hinaus braucht es solche Songs mit Message einfach und manchmal überwiegen sie dann auch die Wichtigkeit des Lieblingssongs.
2. ZUSAMMMEN ALLEIN – Kopfecho
Eine weitere Band, die ich erst dieses Jahr kennengelernt habe, da sie mir Freunde empfohlen haben, aber auch weil sie mit einer anderen Band, die ich mag, zusammen auf Tour gefahren sind. Was ich an dem Album und den vorher veröffentlichten Songs direkt mochte, war die Farbe. Es ist immer schön, wenn Alben farblich auffällig sind. Irgendwie passt das gelb aber auch. Warum genau, weiß ich aber auch nicht. Kopfecho besingen auf diesem Album verschiedenste Themen, Gegenwart wie Zukunft, Politisches wie Persönlichees. Direkt beim ersten Anhören, war mir klar, dass Stille mein unangefochtener Lieblingssong auf dem Album sein wird. Das liegt daran, dass ich diesen Song nachfühlen kann. Genauso geht es mir auch mit Der Regen ist vorbei, da dieser Song so gut beschreibt, wie es sich anfühlte, nach der Pandemie endlich wieder raus und zu Konzerten gehen zu können. Alle anderen Songs sind mir auch wichtig und ich liebe sie alle, sodass es schwer ist, noch weitere Songs besonders zu erwähnen.
1. PNK – TYNA
Das PNK, das Debut Album von TYNA am Ende des Jahres die Nummer 1 in meinem Albenranking sein wird, war schon mit Ankündigung des Albums ziemlich klar. Nach dem ersten Hören des Albums, war es wirklich entgültig um mich geschehen, nachdem mich die vorher veröffentlichten Singles sowieso schon überzeugt hatten. Zu dem Album gab es auch eine Tour, von der ich mehrere Shows besucht habe. Bereits beim Hören des Albums habe ich mich bei den Songs gefragt, wie sie sich live anhören würden, wenn ich es vom so genannten TYNA Sportfest nicht sowieso schon wusste. Dabei sprang mir vor allem SORGEN ins Auge. Dieser Song hat ohnehin unfassbar gute Lyrics, die mich am Anfang immer zum lachen gebracht haben. Live war der Song immer ein Highlight, da der Keyboarder immer einen improvisierten Teil hatte, der meist auf den Ort abgestimmt war. Meinen Lieblingssong auf dem Album hatte ich schon vor dem Album, da dieser als Single im Dezember letztes Jahr raus gekommen ist. Die Rede ist von HEUTE EUPHORIE und gerade am Anfang hat der Song mich emotional sehr mitgenommen; live noch stärker als beim einfachen Anhören. TROTZDEM LIEBEN ist textlich ein weiteres Meisterwerk, während UNTERWELT gleichsam durch Text und treibende Melodie glänzt. Ich könnte über dieses Album und diese Band noch viel mehr Worte verlieren, aber das vielleicht an anderer Stelle.