Top 10+1 Alben 2020

Als ich die Alben für diesen Artikel zusammengetragen habe, habe ich mich mal wieder gewundert, wie viel dieses Jahr veröffentlicht wurde. Dadurch war es mir ein Leichtes, diese Top 10+1 Alben zusammenzustellen. Warum 10+1? Naja, ich finde, dass Live-Alben nicht so ganz als „neue“ Alben zählen, weil da ja nur Lieder drauf sind, die es vorher schon gab. Allerdings sollten gute Live Alben trotzdem erwähnt werden. Eine genaue Rangfolge kriege ich nicht hin, weshalb ich die Alben in diesem Artikel in einer zufälligen Reihenfolge angeordnet habe.

Alles in allem war dieses gesamte Jahr 2020 zum Glück sehr reich an Musik, die jeder Zeit ziemlich gut durch die Coronazeit half; egal ob nun einfach so auf Spotify und auf Youtube oder mal von der aufgelegten Schallplatte. Worüber ich mir beim Hören der Alben allerdings nie wirklich Gedanken mache und weshalb es etwas gedauert hat, diesen Artikel zu schreiben, ist, warum genau ich die Alben mag und wie ich das am besten in Worte fasse.

Donots – Birthday Slams (Live):

Dieses Album ist gerade mal Anfang Dezember erschienen und dennoch war es schon nach kurzer Zeit eines meiner Lieblingsalben, auch wenn das Anhören etwas schmerzt, weil es mich an die vier schönen Konzerte erinnert, die ich im vorletzten Jahr besucht habe. Die Mischung der Songs aus den verschiedenen Städten, Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Wiesbaden und Ibbenbüren, in denen die Birthday-Slam-Konzerte stattfanden, ist sehr gut gelungen, auch wenn das Publikum der einzelnen Städte unterschiedlich laut abgemischt zu sein scheint. Gerade bei den Songs aus Ibbenbüren, einem Konzert, bei dem ich dabei war, habe ich immer direkt wieder den Abend vor Augen und muss sofort lächeln.

Von Wegen Lisbeth – Live in der Columbiahalle Berlin:

Ein weiteres Album, welches ebenfalls mit Konzerterinnerungen verbunden ist, über die hier ja auch zu lesen war. Das Livealbum ist auf jeden Fall sehr gut gelungen und auch in Videoform auf YouTube zu finden.

ENGST – Schöne Neue Welt:

ENGST gehört zu den Bands, die ich erst Anfang diesen Jahres so richtig für mich entdeckt habe. Bevor das Album am 30.Oktober erschien, gab es bereits ein paar Singles. Als erstes ‚Wieder da‘, ein Song, der, wie ich finde, sehr gut die Einstellung vieler Punk-Bands darstellt. Mein Lieblingssong des Albums ist ‚Alle tragen Schwarz‘, ein Song, der sich damit beschäftigt, was passiert, wenn Menschen aufgrund von Mobbing oder anderen Problemen keinen Ausweg mehr sehen. Was mich an diesem Song in gewisser Weise gefreut hat, ist, dass auch angesprochen wird, wie die Verursacher der Probleme dann plötzlich so tun, als hätten sie nichts getan und am Ende ohnehin alles vergessen wird, bis es wieder einen Vorfall gibt. Von den restlichen Songs möchte ich noch ‚Zu Hause‘ und ‚Denkst du noch an mich‘ hervorheben. Allerdings ist das Album insgesamt einfach sehr gut und ich mag alle Lieder.

Die Ärzte – HELL:

Ein Album, auf das ich mich gefreut habe, seit klar war, dass es kommen würde. Die erste Single, ‚Morgens Pauken‘, fand ich nicht wirklich überzeugend und das Lied ist für mich auch immer noch das schwächste des Albums. Dennoch ist das Album insgesamt ein ziemlich langes Kunstwerk, in dem auch ‚Morgens Pauken‚ nicht fehlen darf. Da ist es fast schwer, einen Song als Favoriten rauszupicken. Der Song, den ich vom Album aber am meisten höre, ist ‚Woodburger‘.

Provinz – Wir bauten uns Amerika:

Provinz gehört ebenfalls zu den Bands, die ich dieses Jahr für mich entdeckt habe, was vielleicht beim ersten Lied auch ein bisschen an der Stimme des Sängers lag, da ich diese sehr gut fand. Ich liebe die Musik von Provinz sehr und kaum, nachdem ich das Album das erste Mal gehört hatte, ist die Band auf meiner Liste mit Künstlern, die ich live sehen will, gelandet. Die Lieder auf dem Album haben einfach megagute Texte und sind aufgrund der treibenden Melodien für mich eigentlich alle sehr mitreißend. Meine Lieblingssongs des Albums sind ‚Diego Maradona‘ und ‚Du wirst schon sehen‘, aber eigentlich ist das Album als Gesamtwerk einfach klasse und ich liebe es, die Platte, die einfach ORANGE ist, immer wieder aufzulegen.

Fynn Kliemann – POP:

Ich verfolge Fynn Kliemann schon seit den Videos, in denen seine GoPro noch immer umgefallen ist. Somit war 2018 auch klar, dass ich mir sein 1. Album, ‚Nie‘, kaufe. Am 29.5.2020 erschien dann sein 2. Album, ‚POP‘. Ein paar Monate später kamen meine CD und meine Vinyl bei mir an. Zu diesem Album könnte ich jetzt einerseits unfassbar viel schreiben, andererseits fällt es mir auch schwer in Worte zu fassen, warum das Album so besonders ist. Runtergebrochen kann ich auf jeden Fall sagen, dass seit der Veröffentlichung der Song ‚Regen‘ mein Lieblingssong des Albums ist, was vor allem am Text liegt, da ich mit dem darin Angesprochenen sehr viel verbinden kann bzw. es auf meine Sicht umdenken kann. ‚Alles was ich hab‘, mein 2. Lieblingslied, ist im Gegensatz zu den meisten anderen Songs des Albums weitaus treibender und dadurch für mich auch ein toller Kontrast gegenüber ‚Regen‘.

Changes – Ilse DeLange:

Fan von Ilse DeLange bin ich eigentlich schon seit einiger Zeit, aber erst durch ihre Teilnahme an der Sendung ‚Sing meinen Song‘ habe ich angefangen, ihre Musik auch bewusster und regelmäßiger zu hören. Das Album ist vor allem deswegen in diesem Ranking gelandet, weil es für mich eine gute Mischung aus eher schnelleren und treibenderen Songs, wie ‚Way Back Home‘ und eher langsamen und ruhigen Songs wie ‚Old Sweater‘ darstellt. Darüber hinaus mag ich auch die Texte aller Songs sehr.

Anti-Flag – 20/20 Vision:

Über die Zeit hörte ich immer wieder was von Anti-Flag gehört, beschäftigte mich aber nie wirklich mit der Band und deren Musik. Das änderte sich aber mit der ersten Single des Albums, Christian Nationalist‚ da ich diese sehr mochte. Insgesamt ist das Album einfach sehr treibend und macht Bock auf Moshpits und Konzerte.

Radio Havanna – VETO:

VETO ist, glaube ich, das Album, was mich über das letzte Jahr am meisten begleitet hat, was zum einen daran lag, dass es bereits Mitte Januar 2020 raus kam und von der Band ist, von der ich mein letztes Konzert vor dem ersten Lockdown besucht habe. Zum anderen liegt es aber auch daran, dass es meiner Meinung musikalisch sehr gelungen ist und außerdem textlich sehr überzeugen kann. Eigentlich mag ich alle Songs auf dem Album, allerdings möchte ich vor allem ‚Helden‘, ‚Immer noch da‘ und ‚Schatten‘ hervorheben. Thematisch am meisten zu mir passend ist der Song ‚Chaoskind‚, da er einfach Dinge beschreibt, die mir schon so oder ähnlich im Leben passiert sind.

Smile and Burn – Morgen Anders:

Smile and Burn haben mich vorher irgendwie nicht sehr interessiert, da mir ihre englische Musik nicht so sehr gefiel. Als ich dann hörte, dass sie ein deutsches Album machen würden, dachte ich mir, dass ich dem ganzen noch einmal eine Chance geben könnte. Skeptisch war ich immer noch, aber direkt beim ersten Hören mochte ich das Album. Ich wurde also nicht enttäuscht. 🙂 Die Songs gefallen mir alle, aber von Anfang an war ‚Mit allem falsch‘ mein Favorit. Dazu gesellten sich mit der Zeit dann noch ‚Die schönsten Bilder‘ und das titelgebende Lied des Albums, also ‚Morgen anders‘.

Biffy Clyro – A Celebration Of Endings:

Die Musik von Biffy Clyro ist mir mehr oder weniger zufällig irgendwann im ersten Lockdown „in die Hände gefallen“ und ich fand schnell einige Lieblingslieder und wurde Fan. Als dann im August das Album kam, brauchte ich erstmal ein wenig, um so richtig damit warm zu werden, aber letztendlich gefällt es mir doch ziemlich gut. Es gibt zwar einige Songs auf dem Album, die ich nicht so sehr mag, wenn ich sie einzeln höre, die aber ins Gesamtbild des Albums passen. Meine Favoriten des Albums sind ‚Instant History‘ und ‚Space‘.

Ich hoffe mal, dass das nun schon etwas laufende Jahr auch wieder viel gute Musik bereithält, die dann auch in Form von Platten oder CDs einen Weg zu mir findet.