Europa am Scheideweg

Europa ist immer präsent

Vielfach gilt die EU als realitätsfernes Konstrukt irgendwo zwischen Brüssel und Straßburg mit viel Bürokratie. Doch die EU ist dabei gar nicht so weit weg, wie viele annehmen, gerade in einer landwirtschaftlich geprägten Region wie dem Landkreis Oldenburg oder Cloppenburg. Die EU subventioniert massiv die Landwirtschaft: 2022 entfielen mit 7 Milliarden Euro 45% der Gesamtsubventionen der EU für Deutschland auf den Agrarsektor. Auch wenn man in den Urlaub fahren möchte, erleichtert die EU dies im Vergleich zu früher. Der Schengenraum ermöglicht, dass man ohne Grenzkontrollen nach Frankreich in den Urlaub fahren oder Verwandte in Polen besuchen kann. Des Weiteren ist die EU auch ein wichtiger Regulator für einheitliche Normen. Das Apple nun bei allen neuen Smartphones einen USB-C-Anschluss verwenden muss, ist z.B. auf ein Gesetz der EU zurückzuführen. Damit ist ein wichtiger Schritt zur Vereinheitlichung von Ladeanschlüssen getan und für die Konsument:innen ein Plus an Komfort erreicht worden. Man sieht anhand dieser Beispiele, dass die EU immer in verschiedenen Formen unser Leben beeinflusst und präsent ist.

Zukunft: Unklar

Die kommende Europawahl am 9.6.2024 wird eine wegweisende Wahl für die Zukunft der EU und des gesamten europäischen Kontinents. Es sind schwierige Zeiten und die EU ist von vielen Seiten in Bedrängnis. Seien es die Spannungen mit China, der Krieg im Nahen Osten oder ein Thema, welches uns auch immer im Schulalltag begegnet, nämlich der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. All diese Konflikte sind wegweisend für die Rolle, welche Europa in der Welt einnehmen will. Es gilt, die Werte Europas aktiv zu verteidigen und demnach für Demokratie, Meinungsfreiheit, Frieden und Wohlstand einzutreten. Die EU steht vor großen Herausforderungen und in einer globalen Welt ist die EU die beste Möglichkeit, die Probleme in den europäischen Staaten und weltweit beizulegen. Ob Inflation oder das geringe Wirtschaftswachstum, Handelskonflikte oder die Verteidigung der Demokratie: All diese Probleme können am besten mit einer gesamteuropäische Lösung behoben werden.

Europa ist auch dein Bier

Bei der diesjährigen Europawahl sind erstmals auch alle Personen ab 16 Jahren wahlberechtigt. Somit steigt die Anzahl an wahlberechtigten Personen in Deutschland auf 65 Millionen Menschen an. Die anstehende Wahl ist eine Weichenstellung für die Zukunft der EU. In vielen europäischen Staaten erstarken rechte bis rechtsradikale Parteien, welche die Abschaffung der EU oder den Austritt einzelner Staaten aus der EU anstreben. Es gibt viele gemeinsame Probleme die es anzugehen gilt und es kann nur eine europäische Lösung auf die Fragen der Zeit geben. Ein zersplittertes Europa riskiert einen internationalen Bedeutungsverlust.

Deshalb nutzt euer Wahlrecht und gestaltet die Zukunft Europas mit eurer Stimme mit! Jede Stimme zählt!

ERSTE HILFE BEIM SKIUNFALL: RETTUNG AUF DER PISTE

Millionen Deutsche fahren Ski oder Snowboard. Bei diesen Freizeitaktivitäten kommt es besonders häufig zu Unfällen und Verletzungen. Wie du auf der Piste Erste Hilfe leistest und was es dabei zu beachten gibt, wird in diesem Artikel erklärt:

Knochenbrüche und Sehnenverletzungen passieren am häufigsten

Immer wieder verletzen sich Sportlerinnen und Sportler beim Skifahren oder Snowboarden – etwa 36.000 bis 38.000 Deutsche müssen jedes Jahr nach einem Skiunfall behandelt werden. Die Ursachen sind häufig mangelnde Erfahrung und fehlende Kondition: Die Skifahrerinnen und Skifahrer überschätzen sich und ihre Fähigkeiten, wärmen sich nicht ausreichend auf, sind zu schnell auf den Pisten unterwegs. Sie stürzen oder stoßen mit anderen Fahrerinnen und Fahrern zusammen. Die häufigsten Folgen bei Skiunfällen sind Knochenbrüche und Sehnenverletzungen. Positiv fällt dabei ins Gewicht: Da immer mehr Skifahrerinnen und Skifahrer Helme tragen, sind Kopfverletzungen tendenziell rückläufig. Um Unfallopfern auf der Piste möglichst schnell und effektiv helfen zu können, solltest du die hier aufgelisteten Maßnahmen für Erste Hilfe beim Skifahren berücksichtigen.

Zuerst die Unfallstelle absichern

Die Sicherung hat bei Erster Hilfe immer oberste Priorität – das gilt natürlich auch in den Bergen und auf der Piste. Deshalb sichere als erste Maßnahme das Gebiet ab, um weitere Unfälle zu vermeiden und dich, das Unfallopfer und andere Wintersportlerinnen und Wintersportler zu schützen. Dafür stellst du etwa fünf bis zehn Meter oberhalb der Unfallstelle ein Paar Ski über Kreuz in den Schnee. Hat sich der Skiunfall direkt unter einem Hügel oder hinter einer Kurve ereignet, bring die Markierung oberhalb der Kuppe oder vor der Kurve an.

Wichtig: Wenn die Unfallstelle eng/schmal ist, an einer sehr unübersichtlichen oder auch sehr steilen Stelle liegt, kann es nach vernünftigem Abwägen sinnvoll und nötig sein, das Unfallopfer an den Pistenrand zu bringen. Aber entscheidend dabei ist: Das Unfallopfer sollte keine Kopf-, Nacken oder Rückenverletzungen haben! Sonst kann die Verletzung durch die Bewegung noch verschlimmert werden; mit gegebenenfalls fatalen Folgen.

Vitalzeichen des Unfallopfers checken

Bevor du den Notruf wählst, verschaffe dir einen schnellen Überblick, wie es dem Unfallopfer geht. Ist die- oder derjenige ansprechbar? Ist die Atmung normal und regelmäßig? Sind Puls und Atmung stabil? Gibt es sichtbare Verletzungen und offene Wunden? Versuch dir auf jeden Fall Hilfe zu organisieren, mache andere Skifahrerinnen und Skifahrer auf euch aufmerksam. Im Idealfall werden der Notruf und die Erste-Hilfe-Maßnahmen parallel eingeleitet.

Wenn das Unfallopfer bewusstlos ist, seine Vitalzeichen aber stabil sind, bringe die Person in die stabile Seitenlage und rufe sofort die Bergrettung. Sollte die- oder derjenige nicht mehr atmen, starte sofort mit einer Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung – es kommt auf jede Minute an!

Achtung: Wegen dem Coronavirus haben viele Ersthelferinnen und Ersthelfer Sorge vor einer Ansteckung. Als Alternative kannst du die Herzdruckmassage durchdrücken – also die Pausen, die sonst während der Mund-zu-Mund-Beatmung gemacht werden, weglassen und ohne Unterbrechungen das Herz massieren. Wichtig: Dafür muss der Kopf der Patientin beziehungsweise des Patienten überstreckt sein.

So rufst du den Rettungsdienst

Beim Skifahren solltest du immer ein (geladenes) Handy mitführen, um im Ernstfall Hilfe rufen zu können. Neben der internationalen Notrufnummer (112) kannst du auch direkt die Bergrettung informieren.
Unter diesen Nummern erreichst du die alpinen Helferinnen und Helfer. Am besten speicherst du eine der Nummern ein:

  • Deutschland: 112
  • Österreich: 140
  • Schweiz: 1414 (Schweizerische Rettungsflugwacht) oder 144 (Bergrettung)
  • Italien: 118
  • Frankreich: 15 (Rettungsleitstelle Chamonix)


Wichtig: Auch wenn du auf der Piste kein Netz hast, verfügen fast alle Mobiltelefone heute über eine Notruffunktion (die auch ohne PIN-Eingabe funktioniert, also gegebenenfalls auch mit dem Mobiltelefon des Unfallopfers). Diese Anrufe werden automatisch an die internationale Nummer 112 geleitet.

Diese Informationen braucht die Bergrettung

Du solltest möglichst detaillierte Angaben machen, wo, wann und wie sich der Unfall ereignet hat, wer verletzt ist und um welche Verletzungen es sich handelt. Um den Ort beschreiben zu können, solltest du dir sicherheitshalber immer merken, auf welcher Piste (Nummer) du unterwegs bist und an welcher Liftstation du ausgestiegen bist. Hilfreich können auch Schilder sein (etwa mit Zahlen), farbliche Markierungen am Pistenrand oder markante Punkte in der Umgebung (wie Bergspitzen, Hütten, Wälder, Felsformationen etc.). Diese Informationen sind wichtig, damit die Retterinnen und Retter zügig den Unfallort erreichen können. Wenn das Gelände unwegsam ist, informiere darüber auch gezielt – vielleicht müssen die Höhenretterinnen und Höhenretter alamiert werden. Auch wichtig: Nenne deinen Namen und deine Telefonnummer, damit du für die Bergrettung erreichbar bist.

Erste Hilfe beim Skiunfall – das solltest du wissen

In vielerlei Hinsicht orientiert sich Erste Hilfe beim Skiunfall oder bei einem Lawinenunglück an üblichen Maßnahmen bei Sportverletztungen. Übrigens: Um Wunden zu versorgen oder Unfallopfer warm halten zu können, ist es sinnvoll, bei Skiausflügen ein Erste-Hilfe-Kit speziell für die Berge im Rucksack dabei zu haben.

Wichtige Maßnahmen beim Skiunfall:

  • Sprich das Unfallopfer an und rede mit ihr oder ihm. Vermutlich steht die- oder derjenige unter Schock. Wirke also beruhigend auf sie oder ihn ein!
  • Versuche, schwerwiegende Verletzungen auszuschließen. Kann die oder der Verunglückte Zehen und Finger bewegen? Hat sie oder er Gefühl in den Körperteilen? Das könnte gravierende Wirbelverletzungen ausschließen – und das Unfallopfer könnte, wenn dies nötig ist, an den Pistenrand gebracht werden.
  • Entferne, aber nur sehr vorsichtig, den Skihelm. Mach dabei keine schnellen Bewegungen, stütze den Kopf und versuche, ihn möglichst kaum zu bewegen.
  • Halte die oder den Verletzten warm. Das ist sehr wichtig. Denn: Wer länger im kalten Schnee liegt, kann Unterkühlungen und sogar Erfrierungen erleiden. Letztere erkennst du, wenn die Haut weiß und unempfindlich wird. Beuge dem vor: Wenn das Unfallopfer bewegt werden kann (keine Verletzungen im Rücken-, Nacken-, Kopfbereich), lege die Rettungsdecke aus dem Erste-Hilfe-Set mit der goldenen Seite auf den Boden und die oder den Verletzten darauf. Kann das Unfallopfer nicht bewegt werden, decke es mit der Decke zu. Auch warme Getränke können helfen oder leichte Massagen, die die Durchblutung der betreffenden Körperstellen anregen.
  • Gibt es sichtbare Verletzungen? Durch Kanten von Ski oder Snowboards, aber auch durch hart gefrorene Schneedecken, kommt es oft zu Schnittwunden. Sind sie tief und stark blutend, lege einen Druckverband an. Notfalls kannst du die Wunden auch mit einem Schal oberhalb der Verletzung abbinden, wenn die Blutung zu stark ist. Lagere das verletzte Körperteil hoch.
  • Bei Verdacht auf verletzte Bänder oder Sehnen sollte das betreffende Körperteil hoch gelagert werden.
  • Schmerzende Stellen, die anschwellen (etwa an Knie, Schulter, Ellenbogen), solltest du kühlen.
  • Gebrochene Körperteile sollten ruhiggestellt und am besten auch gekühlt werden.

Rücksicht beim Skifahren ist wichtig

Viele Unfälle passieren, weil die Alpinsportlerinnen und Alpinsportler zu unerfahren sind – sie sind untrainiert, wärmen sich nicht auf, gehen zu hohe Risiken ein. Vermeide das, indem du dich schon im Vorfeld vorbereitest und aufwärmst, direkt bevor es auf die Piste geht. Überschätze dich nicht – und wähle eine Piste, die deinen Leistungen entspricht. Und wichtig: Halte genügend Abstand zu den Vorausfahrenden und nimm stets Rücksicht auf alle anderen!

Jetzt solltest du gut auf den nächsten Skiurlaub vorbereitet sein und im Notfall schnell und sicher handeln können. Wenn du mehr über das Rettungssystem in Duetschland wissen möchtest, schau doch mal bei https://gwz.news/globales/gesellschaft/die-rettungskette-wie-ist-das-deutsche-rettungssystem-aufgebaut/ rein.

Die Rettungskette – Wie ist das deutsche Rettungssystem aufgebaut?

In Deutschland wird jeder Notruf unter 110 (Polizei) oder 112 (Feuerwehr/Rettungsdienst) an eine Leitstelle geleitet. Die Leitstellendisponenten (Personen, die in der Leitstelle arbeiten), entsenden dann, je nach Meldung, Einsatzkräfte. Die Leitstelle, die in Wildeshausen und umzu für die Feuerwehr und den Rettungsdienst zuständig ist, heißt LEITSTELLE FLORIAN OLDENBURG-LAND. „LEITSTELLE“ steht dafür, dass der Funkende mit einer Leitstelle sprechen möchte. „FLORIAN“ steht für die Feuerwehr (vom heiligen Sankt FLORIAN, Schutzpatron der Feuerwehrleute). „OLDENBURG-LAND“ bedeutet, dass die Leitstelle in Oldenburg ist und für den LANDKREIS (unter anderem Wildeshausen) zuständig ist. Die Feuerwehr- und Rettungsdienstfahrzeuge haben zum Funken Nummern als Namen, z.B. 18-48-2 (HLF 20 in Wildeshausen, siehe „DIE FEUERWEHR WILDESHAUSEN – UPDATE“ für mehr Infos über die Feuerwehr: https://gwz.news/allgemein/die-feuerwehr-wildeshausen-update/). Wenn der Notruf gewählt wird, wird der Disponent in der Leitstelle erst nach Namen und Notfallort fragen. Danach wird nach der Notfallart gefragt, also ob es ein Feuer gibt, ein Unfall passiert ist oder ob noch andere Sachen passiert sind. Nach all den Fragen sollte man UNBEDINGT noch warten, ob der Disponent etwas fragt oder Anweisungen gibt, ansonsten legt der Disponent auf. Dann kann es sich nur noch um Minuten handeln, bis Hilfe kommt.

Die Bienen AG

Herrn Kötke kennen wahrscheinlich viele von euch und von der Bienen AG habt ihr sicherlich auch schon einmal gehört. Aber wisst ihr, was die Schülerinnen und Schüler genau in der AG machen? In unserem Interview gibt Herr Kötke euch einen Einblick. Zudem erzählt er spannende Informationen über die Hauptdarstellerin der AG: die Biene.

Wie lange leiten Sie schon die Bienen AG?

Die Bienen-AG habe ich im Frühjahr 2011 ins Leben gerufen, seitdem besteht die AG ununterbrochen mit bis zu 30 Schülerinnen und Schülern. Von Beginn an haben wir eigene Bienenvölker gepflegt und uns um die Bienen das Material und das Wissen rund um unsere nützlichen Insekten bemüht. In den ersten Jahren haben hatten unsere Bienen ihren Platz am Stadtrand von Wildeshausen, dann zogen sie in einen privaten Garten an der Hunte, bevor sie über einige Jahre auf unserem Schuldach ihre Stöcke fanden. Seit sechs Jahren sind unsere Bienen nun im Bienenwagen nahe unseres Sportplatzes daheim.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, diese AG zu gründen?

In meiner Familie haben wir über viele Generationen selbst in einem sehr kleinen Rahmen Bienen gehalten. Früher war es durchaus üblich, dass man im ländlichen Raum mit wenigen Völkern imkerte. So habe ich die Tradition von meinem Vater zunächst nur erlebt, einige Werkzeuge und Materialien meines Großvaters nutzen wir übrigens heute noch in der AG.
Als ich als junger Lehrer nach Wildeshausen kam, wurde ich Klassenlehrer einer fünften Klasse. Darin waren einige Schüler, denen ich mit der Pflege von Bienenvölkern einen tolle Aufgabe zutrauen wollte. Sie sollten gemeinsam Verantwortung für ein Volk übernehmen, sich regelmäßig um ihre Bienen kümmern und mit Ruhe und Sorgfalt zu Erfolgen kommen. Darüber hinaus finde ich es sehr wichtig, dass unsere Schülerinnen und Schüler Dinge in die Hand nehmen und praktische Erfahrungen sammeln.
Da sich die Imkerei seit den Jahren meiner Vorfahren verändert hat, wir heute mehr Verantwortungen und auch Möglichkeiten haben, besuchte ich einen Vorbereitungskurs in Oldenburg und absolvierte meinen Imkerschein.
Mit dem Wissen und motivierten Kindern startete dann die AG in meiner Garage.

Wie sind sie an die Bienenstöcke und Bienenvölker gekommen?

Bienen kann man natürlich nicht in einem Supermarkt kaufen. Zum Glück gibt es in Wildeshausen einen tollen Imkerverein und darin mit Harald Wulferding eine gute Seele, die uns die Bienenvölker für den Start verkauft hat. Wenn jemand Interesse an der Bienenzucht hat und ein eigenes Volk sucht, ist es sehr ratsam, einen Imker im direkten Umfeld anzusprechen. Zum einen hat man direkt einen Experten für den Start an der Seite, zum anderen kennen sich die Bienen in der Region aus und bringen keine Krankheiten oder Reisestress mit in die ersten Wochen.

Was macht man in der Bienen AG?

Das Wichtigste ist natürlich die Pflege unserer Bienen. Der Lauf des Jahres gibt uns die Arbeiten vor: Im Winter überleben nur wenige Bienen (pro Volk ca. 10000), die zusammengekuschelt mit den Flügeln schlagen um sich gegenseitig warm zu halten. Sie leben in einer kleinen Kiste, um möglichst wenig Wärme zu verlieren. Zum Frühjahr werden unsere Völker stark (bis zu 60000 Bienen pro Volk), wir müssen unsere Bienenkisten vergrößern, um Raum für mehr Nachwuchs und die Honigernte zu schaffen. Zu diesem Zeitpunkt müssen wir unsere Völker vermehren- entweder teilen wir Völker oder trennen einen Schwarm ab.
Den Honig müssen wir im Sommer ernten- das Schleudern ist der leckere Höhepunkt für die Kinder der AG, jedes Kind bekommt immer mindesten ein Glas Honig geschenkt.
Vor allem nach der Ernte sorgen wir uns um die Gesundheit unserer Bienen, wir impfen sie gegen einen fiesen Parasiten. Auch müssen wir darauf achten, dass unsere Völker genügend Futter haben, um den nahenden Winter zu überstehen. Dann verkleinern wir das Bienenhaus und der Kreislauf beginnt von vorne.
Arbeiten wir nicht direkt an den Bienen, müssen wir Material vorbereiten und säubern. Wir handwerken, löten, bohren, hämmern, ernten Wachs und gießen Kerzen zur Weihnachtszeit. Natürlich soll ein Kind der Bienen-AG auch einiges über die fleißigen Summer wissen und so gibt es auch mal ein Arbeitsblatt oder interessante Videos in der AG.

Sie leiten die AG bereits seit vielen Jahren: Was macht Ihnen besonders viel Freude daran?

Ich freue mich über die Kinder in meiner AG. Wir entdecken gemeinsam, arbeiten praktisch und sind jede Woche wieder überrascht, was mit unseren Bienen passiert. Inzwischen sind die ersten Jungimker groß geworden. Vor ein paar Wochen hat uns eine ehemalige Schülerin aus der AG besucht. Sie begann nach einem freiwilligen ökologischen Jahr in diesem Jahr ihr Studium für biologische Diversität und Ökologie. Auch hier hat unsere AG nachhaltige Spuren hinterlassen. Außerdem nehmen wir die Umwelt anders wahr. Regnet es lange oder friert es bis in den Februar, leiden wir mit den Bienen, kommen die ersten Sonnenstrahlen, blüht auch der Imker auf.

Wieso interessieren Sie sich für Bienen?

Die Motivation zu der Bienenhaltung waren ja eigentlich meine Füntklässler. Die Begeisterung zu den Bienen, erzeugen sie von ganz allein. Sind die Bienen erst einmal da, ziehen sie eigentlich jeden Betrachter in den Bann.

Wie lange braucht eine Biene, um einen Liter Honig zu sammeln?

Sehr viele Faktoren haben einen Einfluss auf die benötigten Flugkilometer für ein Glas Honig. Grob kann man sagen, dass ein Bienenvolk für ein Glas Honig ca. 100000km zurücklegt, also zweimal „um die Erde“ fliegt. Dabei suchen die Bienen Nektarquellen die maximal 1,5km vom Bienenstock entfernt sind. Eine einzelne Biene kann in ihrem Leben wird es kaum schaffen, Nektar für 10 g Honig zu sammeln. Auf einem Honigbrot liegt so schnell weit mehr als das Lebenswerk einer Biene.

Wieso sind Bienen so wichtig für die Menschen?

Albert Einstein sagte einmal: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“
Die Biene ist nicht nur für den Menschen wichtig- auch ich bin überzeugt, dass sie für den Kreislauf der Natur entscheidend ist. Ein Beispiel: Eine Vogel frisst nicht nur eine Biene, er ist auch gerne Früchte vom Baum. Gibt es weniger Bienen, wird es weniger Früchte an den Bäumen geben, da die Bestäubung fehlt. Finden die Vögel auch keine Früchte mehr, gibt es weniger Vögel. Doch wenn die Vögel keine Früchte mehr finden, z.B. eine Kirsche, können sie auch das Saatgut, den Kirschkern, nicht transportieren. Es wachsen keine neuen Bäume mehr.

Direkt können wir messen, wieviel schlechter Obstbäume tragen, wenn Bienen fehlen. Die Ernte fällt je nach Pflanze um bis zu 80% schlechter aus. Daher bekommen Imker in Obstanbauregionen auch Prämien, wenn sie ihre Völker in die Nähe von Obstplantagen stellen.

Hummeln transportieren übrigens Pollen viel besser als Bienen- allerdings fliegen sie völlig wahllos verschieden Blüten an, was der Pflanze nicht hilft. Unsere Bienen fliegen immer nur zu einer Pflanzensorte. In der Natur ist die Biene daher unschlagbar. In Gewächshäusern liegt die Hummel vorn, da es dort meist nur eine Pflanzenart gibt- für mich ist das ein trauriger Vorteil.

Gibt es etwas, das Sie nach so vielen Jahren immer noch an den Tieren fasziniert?

Auch ich entdecke immer wieder neue, faszinierende Inhalte über Bienen. Drei eindrucksvolle Dinge erzähle ich aber gerne von Beginn an:

Die Königin kann im Frühjahr bis zu 2000 Eier pro Tag legen, das entspricht einem Gewicht, das höher ist, als ihr eigenes Körpergewicht. Und das schafft sie jeden Tag von Neuem. Jede Arbeiterin benötigt exakt 21 Tage zum Schlupf. So kann in einer AG-Woche das Volk um 14000 Bienen wachsen.

Bienen, die im Frühjahr leben, müssen Nektar sammeln, um daraus einen Honigvorrat für den Winter anzulegen. Ist das Wetter gut genug zum Fliegen und gibt es ausreichend Blüten, arbeiten die Sammelbienen ohne Unterlass. Dabei sind sie so fleißig, dass sie schon nach wenigen Wochen (manchmal nur vier) mit verschlissenen Körpern erschöpft sterben. Nur durch diesen Einsatz können viele Generationen später ihre Nachfahren durch den Winter kommen und ohne zu fliegen bis zu sieben Monate überleben. Den selbstlosen Einsatz der Frühlingsbienen stelle ich mir häufig bei den Menschen vor.

Finden die Bienen eine gute Futterquelle, fliegen sie in ihr Volk zurück und tanzen den anderen Bienen den Weg zur Blüte vor. Sie wackeln mit ihrem Hinterleib und drehen sich im Kreis. Eine Gruppe Zuschauerinnen ist der Tänzerin zugewandt und verfolgt jede Bewegung, um dann selbst die Blüte in bis zu 1,5 km Entfernung finden zu können.

Vielen Dank für diesen spannenden Einblick in die Bienen AG.

Solltet ihr Interesse daran haben, bei der AG mitzuwirken: Sie findet jeden Donnerstag in der 7./8. Stunde statt. Zum nächsten Halbjahr könntet ihr die AG wieder anwählen.

Die Bankautomatensprenger

WIE GEFÄHRLICH SIND SIE UND WAS KANN MAN GEGEN SIE TUN?

Sie schlagen meist mitten in der Nacht zu und sind in Sekundenschnelle wieder weg. Sie füllen Propangas durch kleine Ritzen und Löcher und Zünden über Fernzünder das Gas an, holen das Geld und sind, noch bevor die Polizei da ist, schon auf der Autobahn in Richtung Grenze, meist Richtung Niederlande, nach Belgien, nach Polen oder in andere umliegende Länder von Deutschland. So sind sie fast unaufspürbar für deutsche Behörden. Insgesamt wurden im Jahr 2021 349 Geldautomaten gesprengt, 2022 waren es 515 Automaten. Das ist ein Anstieg von 31%. Die EC-Bomber benutzen auch immer häufiger Festsprengstoff, da die Automaten ein Gasneuteralisierungs-System haben. Der Festsprengstoff ist sehr viel aggressiver und zerstörerischer, und so kommt es auch immer wieder zu Personenschäden. Dennoch ist die Polizei sehr vorsichtig, da die Täter meist schwer bewaffnet sind. Aufgrund der guten Zusammenarbeit mit den deutschen und z.B. niederländischen Polizei wurden aber auch schon ein Großteil der Verbrechen aufgeklärt. So konnten Schäden in Millionenhöhe behoben werden.

Sprengung von Geldautomaten: Immer häufiger und brutaler | NDR.de -  Nachrichten - Niedersachsen

Quelle: NDR

Wie beuge ich Katastrophen vor?

Es regnet lange. Ein kleiner Fluss wir zum reißenden Monster. Wie im Ahrtal in der Nacht vom 14. auf den 15.06.2021. Aber wie bereite ich mich vor, wenn das in meinem Ort mal passiert?

Das Erste, was du tun solltest, ist, sich in guten Zeiten auf eine Katastrophe vorzubereiten.

Ein Mensch kann unter Umständen drei Wochen ohne Nahrung auskommen, aber nur vier Tage ohne Flüssigkeit. Daher gilt als Leitsatz für die Bevorratung: Trinken ist wichtiger als Essen! Wichtig ist also, dass du

  • pro Person ca. 14 Liter Flüssigkeit je Woche vorrätig hältst; geeignete Getränke sind Mineralwasser, Fruchtsäfte, und länger lagerfähige Getränke.
  • Es sollten nur Lebensmittel und Getränke vorrätig gehalten werden, die du auch normalerweise nutzt. Nicht experimentieren!
  • Strom weg? Am besten Lebensmittel kaufen, die auch ohne Kühlung gelagert werden und kalt gegessen werden können.
  • Kauf besser Lebensmittel, die möglichst lange haltbar sind und achte auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Beschrifte Lebensmittel ohne Kennzeichnung mit dem Einkaufsdatum.
  • Die Lebensmittel kühl, trocken und dunkel aufbewahren.
  • Es empfiehlt sich, neu gekaufte Vorräte hinten im Regal zu lagern und die ältere Lebensmittel zuerst aufzubrauchen.
  • Auch tiefgekühlte Lebensmittel gehören zum Notvorrat und können nach einem Stromausfall problemlos verbraucht werden. Die aufgetauten Lebensmittel dürfen allerdings nicht noch einmal eingefroren werden.
  • Achtung: Bei der Vorratseindeckung auch an Babys, Allergiker oder Diabetiker denken!
  • Hast du Haustiere? Auch deren Bedarf sollte abgedeckt werden.

Wenn es brennt oder eine Evakuierung aufgrund eines Gaslecks droht, muss es schnell gehen. Deshalb ist es wichtig, dass du schon vor einem Notfall alle wichtigen Dokumenten parat hast. Am besten sollten diese an einem Ort griffbereit in einer Tasche aufbewahrt werden.

Das gehört in die Dokumentenmappe:

  • Familienurkunden (Geburts-, Heirats-, Sterbeurkunden) bzw. Stammbuch im Original
  • Sparbücher, Kontoverträge, Aktien, Wertpapiere, Versicherungspolicen im Original oder als beglaubigte Kopie
  • Renten-, Pensions- und Einkommensbescheinigungen, Einkommenssteuerbescheide
  • Qualifizierungsnachweise: Zeugnisse (Schulzeugnisse, Hochschulzeugnisse, Nachweise über Zusatzqualifikationen)
  • Verträge und Änderungsverträge, z. B. auch  Mietverträge, Leasingverträge etc.
  • Testament, Patientenverfügung und Vollmacht

Und das sollte in der Hausapotheke sein, um erste Hilfe leisten zu können:

  • persönliche, vom Arzt verschriebene Medikamente
  • Erkältungsmittel
  • Schmerz- und fiebersenkende Mittel
  • Mittel gegen Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
  • Mittel gegen Insektenstiche und Sonnenbrand
  • Elektrolyte zum Ausgleich eines Flüssigkeitsverlustes
  • Fieberthermometer
  • Splitterpinzette
  • Hautdesinfektionsmittel
  • Wunddesinfektionsmittel

Es bedarf auf jeden Fall auch größere Kosten, um sich für den Notfall vorzubereiten. Vor allem müssen die Lebensmittel immer im Auge behalten werden, damit sie nicht schlecht werden und im Notfall brauchbar sind.

gelb-schwarzer Hubschrauber fliegt am Himmel

Das Hacker-Kollektiv Anonymous — Freund oder Feind der Demokratie? 

„We are Anonymous. We are Legion. We do not forgive. We do not forget. Expect us.“ 

Sie blockieren und hacken Websites und Server, sie kämpfen für eine freie Meinungsäußerung im Internet: Das Hacker-Kollektiv Anonymous. Doch wer steckt hinter der Guy-Fawkes-Maske, dem Markenzeichen des Kollektivs? Und auf wessen Seite stehen sie wirklich?

Im März 2022 erklärte Anonymous der russischen Regierung den Cyber-Krieg. Laut eigenen Angaben hackte das Kollektiv seitdem Websites wie die des Kremls, die der Moskauer Börse oder die des Erdgasförderunternehmens Gazprom und machte in Kommentarspalten der Google-Bewertungen von russischen Restaurants auf den Krieg in der Ukraine aufmerksam. Damit stellt sich das Kollektiv mit der „Op Russia“ auf die ukrainische Seite. 

Anonymous-Mitglieder bezeichnen sich selbst als „Hacktivisten“. Sie verstehen ihre eigenen Aktionen also als Beitrag zur Förderung der Menschenrechte. Doch sollte man wirklich einem Hacker-Kollektiv vertrauen, dessen Mitglieder unbekannt sind?

In dem Podcast „Legion: Hacking Anonymous“ von rbb, NDR und Undone gehen Khesrau Bheroz und sein Team dieser Frage nach. Dabei fanden sie heraus, dass Anonymous ein dezentrales und verselbstständigtes Gefüge ist. Das bedeutet: Jeder kann Anonymous sein. In der Vergangenheit setzten sich sowohl Einzelpersonen als auch Institutionen oder sogar der amerikanische Geheimdienst die Maske auf. Verschiedenste Menschen auf der ganzen Welt verteilt bilden so gemeinsam das Hacker-Kollektiv. Die meisten Mitglieder sind sich einander fremd. Das Einzige, was sie zusammenhält, ist der vorgestellte Gedanke einer Gemeinschaft, auch „Imagined Community“ genannt. 

Die Brand Awareness, d.h. der Bekanntheitsgrad der „Marke“, die der Titel Anonymous mit sich bringt, darf dabei nicht unterschätzt werden. Denn die Tatsache, dass jeder Anonymous sein kann, birgt gleichzeitig die Chance für Menschen, die keine guten Ziele verfolgen, den Einfluss von Anonymous zu nutzen, um die Demokratie zu gefährden. Bislang protestierte Anonymous digital zum Beispiel gegen die Menschenrechtsverletzungen im Iran oder führte einen Angriff auf den Koch und Corona-Verschwörungstheoretiker Attila Hiltmann durch. Anonymous stellt sich also auf Seiten der Demokratie. Doch die Macht des Hacking besteht darin, unsichtbar zu sein und ein System aus der Entfernung heraus zu beeinflussen oder gar auszuschalten. Autoritäre Systeme oder Terroristen können sich genau diese „Superkraft“ zu Nutze machen. 

Heutzutage zeigen zum Beispiel die Corona-Krise oder die Energiekrise, was es bedeutet, wenn Lieferketten unterbrochen werden oder kritische Infrastruktur verletzt wird. In einer Welt, die mit jedem Tag vernetzter wird, spielen Cyberangriffe eine immer größere Rolle — und damit auch die Cybersicherheit.

Ein Beispiel: In Belarus attackierten Hacker das staatliche Eisenbahnunternehmen und verschlüsselten Systeme, um dieses lahmzulegen. Sie verfolgten dabei das Ziel, den russischen Truppenaufmarsch zu behindern und Züge, die Fahrzeuge und Waffen lieferten, aufzuhalten. Diese aktivistische Aktion wurde zwar von den sogenannten „Cyber-Partisanen“ geleitet, die sich als Regime-Kritiker definieren, doch was passiert, wenn solche Angriffe beginnen, die Demokratie zu gefährden?

Letztendlich liegt es nicht in unserer Kraft, die Art und Weise, wie Anonymous seine Macht nutzt, zu beeinflussen. Das Kollektiv bleibt seinem „Hacktivismus“-Kurs bislang treu und bietet neue Möglichkeiten des Protests. Damit dies weiterhin so bleiben kann, darf demokratiefeindlichen Hackern aber auch keine Möglichkeit für einen Cyberangriff gegeben werden. Wie ein solcher Angriff aussehen kann, zeigt Anonymous. Vielleicht hilft uns das Kollektiv so auch, den Wert von Cybersicherheit in Politik und Wirtschaft besser zu verstehen.

Die Lage im Iran — wie das Internet dabei helfen kann, das Regime zu stürzen

Ein Post von Funk auf Instagram: „Kritik an Kaufland: ‚Mein Kampf‘ verkauft?“. Darunter findet man 38.853 Kommentare. Die wenigsten haben etwas mit dem eigentlichen Thema zu tun. „Please be our voice“, schreibt eine Nutzerin stattdessen. Sie ist Iranerin und eine von vielen, die sich mobilisiert haben, um auf die Menschenrechtsverletzungen im Iran aufmerksam zu machen und für ihre Freiheit und Rechte zu kämpfen. 

Fast jeder Kommentar ist mit dem Hashtag #mahsaamini versehen. Der Name der verstorbenen 22-Jährigen bleibt weiterhin ein Symbol für die Freiheitsbewegung im Iran, die stärker ist denn je  — unter anderem dank des Internets.

Als „tragischen Mord“ bezeichnet das EU-Parlament den Tod von Masha Amini. Sie ist eine von vielen Frauen, die unter dem Regime leiden mussten. Dabei war sie nicht einmal politisch engagiert oder rebellierte offen gegen die Regierung. Der einzige Grund, wieso sie von der iranischen Sittenpolizei festgenommen wurde, war ein verrutschtes Kopftuch. Wie es nach der Festnahme zu ihrem Tod kam, ist ungeklärt. Augenzeugen berichten von Misshandlungen, fest steht bis jetzt jedoch nur, dass sie ins Koma fiel und schließlich am 16. September in einem Krankenhaus verstarb. 

Festnahmen und Misshandlungen von Frauen im Iran sind keineswegs etwas Neues. Seit mehreren Jahren protestieren sie gegen Diskriminierung bei Scheidungen oder beim Sorgerecht von Kindern. Sie wollen ohne die Zustimmung ihres Mannes arbeiten und reisen können. Sie wollen Freiheit. Die neue Protestwelle richtet sich vor allem gegen die Hijab-Pflicht. Das 1981 in Kraft getretene Gesetz wurde zum Symbol der Unterdrückung im Iran. 

Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International sind seit Beginn der Proteste mindestens 130 Menschen ums Leben gekommen. Offen seine politische Meinung kundzugeben, ist mit Risiken verbunden: Proteste werden niedergeschlagen, Inhalte im Internet werden gesperrt. Menschen, die Verwandte im Iran haben und sich kritisch äußern, wird es verboten, in das Land einzureisen. Gleichzeitig werden die Familienmitglieder im Iran aufgesucht, konfrontiert und über Kontakte zu Kritikern befragt. Manche werden sogar Opfer von Anschlägen. 

Trotzdem scheuen vor allem Jugendliche nicht davor zurück, weiterhin laut zu sein. Sie sind bereit, alles zu riskieren und machen das Internet zu ihrem Sprachrohr. Das ist keineswegs einfach, denn im Iran herrscht eine strenge Internet-Zensur. Im Ranking der Pressefreiheit steht das Land so auf dem drittletzten Platz. Doch trotz aller Bemühungen des Regimes wurde das Internet zu einem wichtigen Schlüssel im Kampf für die Freiheit. Dies verdeutlicht auch die gehackte Livesendung des iranischen Staatsfernsehen, das für wenige Sekunden von Aktivisten unterbrochen wurde, um eine Nachricht zu verbreiten: „Steht auf und erhebt euch“, hieß es so auf dem Bildschirm. Gleichzeitig wurden Aufnahmen von Mahsa Amini und anderen Frauen gezeigt, die bei Protesten niedergeschlagen wurden. 

Das Internet ist voll von Bildern und Videos von Frauen und Mädchen, die sich die Haare abrasieren und ihre Kopftücher verbrennen, von Studentinnen und Schülerinnen, die dem Staatsoberhaupt den Mittelfinger zeigen. Unter Instagram Posts finden sich eigenständig tausende Menschen, die um Hilfe bitten — und es hat seine Wirkung.

Die Bilder, Videos und Kommentare kommen an. Sie wecken Aufmerksamkeit und motivieren Menschen auf der ganzen Welt, gegen das Regime vorzugehen: Abir Al-Sahlini, die schwedische Abgeordnete des EU-Parlamentes schnitt sich während einer Rede Teile ihrer Haare ab, genau wie rund 50 französische Sängerinnen und Schauspielerinnen. Viele westliche Regierungen zeigen Solidarität mit der Protestbewegung und veranlassen Sanktionen gegen den Iran, so auch die USA.

Es ist die Hoffnung nach Verbesserungen, die die Menschen antreibt. Präsident Ebrahim Raisi hat nun angekündigt, einige Gesetze überprüfen zu lassen. Es könnte ein ganz neuer Anfang sein. Wenn Gesetze wie die Hijab-Pflicht erst einmal wegfallen, könnte dies einen Dominoeffekt von weiteren Gesetzesänderungen und gravierenden Seitenhieben für das Regime auslösen. 

Auch Enissa Amani trägt diese Hoffnung in einem Podcast von Funk weiter: „Diesmal ist es Gott sei Dank eine Bewegung, die noch viel stärker und noch viel lauter ist und die sehr viel Solidarität erfährt und das alles haben wir diesem schrecklichen Tod von Jina Amini zu verdanken. Also, ihr wirklich wahnsinnig trauriger Tod hat eine Bewegung im Iran kreiert — und auch außerhalb des Irans kreiert, die hoffentlich nur der Anfang ist von einer Demokratisierung Irans und einer Befreiung Irans“.

Müll im Meer

Viele Menschen werfen ihren Müll ins Meer. Dabei ist vielen nicht klar, welche Folgen das haben kann! Die Tiere, die im Meer leben, verwechseln Plastikmüll häufig mit ihrer Nahrung. Fische, die Garnelen fressen, schnappen sich stattdessen z.B. kleine Plastikteile. Viele Schildkröten halten Plastiktüten für Quallen, ihre bevorzugte Nahrung. Das Problem: Sie könenn den Müll nicht ausscheiden. Die Tiere, die den Müll verschluckt haben, sterben einen langsamen und qualvollen Tod. Bis zu 135.000 Meeressäuger und eine Millionen Meeresvögeln kostet der Plastikmüll im Jahr das Leben.

Mittlerweile macht Plastikmüll insgesamt 75 Prozent der Gesamtmenge des Mülles im Meer aus. Dabei ist zu bedenken: Plastik zersetzt sich meistens erst nach sehr langer Zeit. Es gibt PET-Flaschen, die schon 450 Jahre unter Wasser liegen. Aber selbst wenn die Flasche in Einzelteile zerfällt: Mikroplastik verschwindet nie aus dem Meer.

Das Problem ist also riesig, aber jeder von uns kann etwas dagegen tun. Hier meine Top-Tipps:

Was man gegen Müll im Meer tun kann

  • Man kann plastikfreie Verpackungen nehmen, z.B. statt Plastikbeutel Obstnetze
  • Man kann wiederverwendbare Einkaufstaschen benutzen
  • Bei Kosmetikartikeln auf die Inhaltsstoffe achten. Hilfreich sind folgende Apps: CodeCheck und Beat the Microbead
  • Man kann sich auch in ein Restaurant setzen und nicht alles To Go mitnehmen
  • Müll sammeln und Müll trennen
  • Reparieren, umgestalten und upcyceln
  • Müll sammeln am Strand

Ganze Schule überrollt Norderney

Abfahrt nach Norderney

Neulich überrollten wir (das Gymnasium Wildeshausen) den Strand auf Norderney mit ca. 1000 Schüler:innen und ca. 70 Lehrer:innen, um das 50-jährige Jubiläum zu feiern. Dafür benötigten wir 12 Busse. Anschließend fuhren wir mit der Fähre zur Küste von Norderney. Hin und zurück hatten wir im Nachhinein 8 Stunden Fahrt hinter uns. Das Gedränge auf der Fähre als auch in den Bussen war groß. Der Weg zum Strand dauerte ca. 25 Minuten.

Am Strand

Als wir ankamen, wurden bunte Flaggen als Orientierung für die verschiedenen Jahrgänge aufgestellt. Manche zogen sich direkt Schuhe und Socken aus und liefen ins Meer. Andere spielten Volleyball, Handball, gestalteten Sandburgen usw. . Die Meisten jedoch lagen am Strand und vergnügten sich an ihrem Essen, sammelten Muscheln, lasen oder malten sogar den schönen Strand. Leider bekamen auch viele Sonnenbrand (ich).

Ankunft in Wildeshausen

Nach ca. 5 Stunden durften wir in kleinen Gruppen Richtung Stadt und anschließend zurück zur Fähre gehen. Nach einer kleinen Verspätung fuhren wir zurück nach Norddeich-Mole und von da aus nach Wildeshausen. Dort angekommen fuhren/liefen wir zurück nach Hause.

Interview

Am ersten Projekttag haben wir mehrere Schüler:innen und Lehrer:innen befragt, was sie von dem Ausflug nach Norderney halten. Viele Klassen haben Sandburgen gebaut, Volleyball oder Fußball gespielt.

Emma (Jahrgang 5):“Wir waren im Wasser und auch auf dem Platz und haben gequatscht. Außerdem fand ich den Tag schön, jedoch fand ich die Fahrten blöd.“

Henri (Jahrgang 5): „Wir haben viele Spiele gespielt. Ich fand gut, dass wir viel mit der Klasse gemacht haben. Ich war vorher noch nie auf Norderney. Schlecht fand ich, dass es hin und wieder ein bisschen langweilig war.“

Amelie (Jahrgang 8): „Als Erstes sind wir eine halbe Ewigkeit zum Strand gelaufen und wir alle fanden das sehr nervig. Dann haben wir da unsere Sachen aufgebaut und ein bisschen was gesnackt. Dann waren wir im Wasser.“

Bjarne (Jahrgang 8): „Als wir angekommen sind, sind wir erstmal auf die andere Seite der Insel gelaufen. Als wir dann mit der Flagge unseren Strandabschnitt gegenzeichnet haben, haben wir erstmal unsere Handtücher ausgebreitet. Danach bin ich ins Wasser gegangen und habe am Strand Freunde von mir massiert. Anschließend haben wir Volleyball gespielt.“

Danke an alle, die wir interviewen durften. Auch wenn wir nicht alle hier erwähnen konnten. Tut uns leid, falls wir Namen falsch geschrieben haben.