„Erinnern ist arbeiten an der Zukunft“
Aleida Assmann
Unsere Vergangenheit prägt stetig sowohl die Gegenwart als auch die Zukunft. Dieser Gedanke findet sich in dem Zitat von Aleida Assmann wieder und zeigt auf, dass das vielfältige Zusammenleben nicht einfach zu gestalten ist. Vielmehr ist es eine Anstrengung, die ein beständiges Engagement der Gesellschaft braucht, einen nachhaltigen Umgang. Wenn man jedoch über das Thema Nachhaltigkeit nachdenkt, so findet man sich schnell bei anderen Themen wieder. Besonders bei Fragen, die die Ökologie (die Umwelt) und die Ökonomie (die Wirtschaft) betreffen. Doch dies sind nicht die einzigen Bereiche, in denen Nachhaltigkeit eine Rolle spielt. Auch das gesellschaftliche Leben kann und muss nachhaltig gestalten werden, um ein weitreichendes Bestehen der Gesellschaft zu garantieren.
An diesem Punkt können vor allem Museen ansetzen, da diese Wissen in besonderen Kontexten vermitteln können. Als Sammlungen von Wissen und Zeugnissen der Vergangenheit besitzen sie daher auch eine gewisse Verantwortung, dieses nicht nur einfach zu präsentieren, sondern dieses auch zu kontextualisieren. Die Hintergründe der Objekte zu beschreiben und die ursprünglichen Umstände aufzuzeigen sind wichtige Anforderungen an eine Ausstellung.
Das Spielzeugmuseum Nürnberg
Um dies an einem Beispiel näher zu erläutern, kann man gut den Ansatz des Spielzeugmuseums in Nürnberg als Beispiel heranziehen. Dieses hat nämlich für die Ausstellung schon ein Konzept bezüglich der Nachhaltigkeit erarbeitet, welches die Mitarbeiter planen bis zum Jahr 2030 vollständig umzusetzen. Dieses Konzept entspricht den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, um auf diese umfassend eingehen zu können und die Ausstellung des Museums entsprechend in Zukunft anzupassen. Die formulierten Ziele treffen den aktuellen Zeitgeist: hochwertigere Bildung etablieren, Gleichberechtigung fördern und Ungleichheiten sowie Konsum verringern.
Viele dieser Punkte werden inzwischen bereits untersucht, doch ein Thema wird zurzeit (2021) durch die permanente Sonderausstellung “Spielzeug und Rassismus – Perspektiven, die unter die Haut gehen” besonders in den Fokus der Besucher gerückt. Die Ausstellung zeigt Objekte, die zum Teil zuvor bereits unter den Exponaten ohne Kontext zu sehen waren. Inzwischen ist die Darstellung dieser Stücke zum Teil grundlegend anders oder auch verändert durch ergänzende Hinweise. Denn die Objekte einfach aus der Ausstellung zu entfernen wäre ebenso schadend gewesen, als wenn man gar nichts verändert hätte. Die Ausstellung ist nun deutlich gehaltvoller durch die Art und Weise wie die rassistischen Objekte nun im Museum platziert sind. So wird auf die Objekte aufmerksam gemacht, welche problematisch sind und auch gut gezeigt warum.
Solch ein Ansatz von Museen ist neben einem gesunden Planeten eine der vielen Grundsäulen, auf denen sich ein gutes Leben aufbaut, und unsere Zukunft langfristig bereichern wird. Dementsprechend wichtig ist es, dass solche Pläne auch in anderen Museen und Bereichen ausgearbeitet und umgesetzt werden.