Der Tierschutzhof

Jedes Jahr gibt es an Weihnachten beim Futterhaus eine Aktion: An einem großer Weihnachtsbaum hängen Wünschen, die Tiere aus Tierschutzeinrichtungen haben. Im letztem Jahr konnten die Tiere von Melanie Vespermanns Tierschutzhof in Groß Köhren ihre Wünsche äußern. Kundinnen und Kunden konnten einen Zettel abnehmen und das kaufen, was sich das Tier wünschten. Das Geschenk legte man dann in die große gelbe Tonne neben der Kasse. Einige Zeit später landete das Futter bei Melanies Fellnasen in Groß Köhren, Beckeln.

Meine Freundin Helen und ich, Ricarda, sind Ende letzten Jahres zum Tierschutzhof gefahren, um die Spenden abzugeben. Dort konnten wir all die wunderbaren Tiere besuchen, die von Melanie Vespermann gerettet wurden. Einige der Tiere hat sie von der Straße geholt, andere vor der Schlachtung gerettet. Es gibt so viele Tiere, die Menschen sich angeschafft haben, aber um die sich anschließend nicht angemessen kümmern. Melanie kümmert sich hingegen um jedes Tier.

Hier stellen wir euch sind ein paar Tiere von Tierschutzhof vor.

Name: Rocky
Alter: 31 Jahre
Rasse: Shetty Hengst

Name: Taja
Alter: 3 Jahre
Rasse: Rottweiler
Besonderheit: Taja bedeutet übersetzt „Beschützerin“.
Geschichte: Sie wurde als Welpe von einem anderen Welpen in die Oberlippe gebissen.

Name: Boris
Alter: 2 Jahre
Rasse: Bronzetruthahn
Geschichte: Kommt aus schlechter Haltung

Name: Mausi
Alter: 25 Jahre
Rasse: Shettlandpony

Name: Schnuppi
Alter: 3 Jahre
Rasse: Eine Mischung aus Deutscher Riese und Zwergkaninchen

Name: Tamina
Alter: 29 Jahre
Rasse: Trankehner/ Araber-Mix
Geschichte: Sie war früher ein Voltigierpferd und sollte zum Abdecker, da sie ein Rückenpfund hat. Nun kriegt sie ihr Gnadenbrot.

Name: Molly
Alter: 3 Jahre
Rasse: Quessantschaf
Besonderheit: Die kleinste Schafrasse Europas

Name: Gertrudt
Alter: 3 Jahre
Rasse: Huhn
Besonderheit: Melanie nimmt sie mit ins Altenheim, denn sie ist ein Therapiehuhn. Sie kommt aus einer Legebatterie.

Name: Fredo
Alter: 2 Jahre
Rasse: Quessantschaft

Name: Alfred
Alter: ca. 1 Jahr alt
Rasse: Spitzmix
Herkunft: Kommt aus Bulgarien von der Straße.

Die Hühner heißen alle Elma, weil sie alle gleich ausehen.

Name: Püppi
Alter: 12
Rasse: Shetland Pony
Geschichte: Kommt aus einer Inzucht, das heißt, dass ein Pferd mit seinen Geschwistern gepaart wird.

Krankheiten: Sie hat Asthma und starke Gelenkverschiebungen.

Name: Cleopatra
Alter: 1 Jahr
Rasse: Kurzhaarkatze
Geschichte: Wurde mit der Flasche großgezogen, die Mutter wurde wahrscheinlich überfahren.

Name: Tyson
Alter: 7 Jahre
Rasse: Border-Collie-Hütehund
Herkunft: Kommt aus türkischer Familie, die dachten, er wäre ein Schoßhund.

Namen: Flocke & Hugo
Alter: Flocke ist 15 Jahr alt und Hugo ist 1 Jahr alt
Rassen: Flocke ist ein Großes Milchschaf und Hugo ist ein Quessantschaf
Geschichte: Flocke bekommt sein Gnadenbrot.

Diese Mutter hütete eigentlich vier kleine Küken. Unglücklicher Weise tötete die Mutter drei ihrer Kinder, weil sie sie abgewiesen hat.

Und das sind die wunderbaren Tiere des Tierschutzhofes.

Vegetarisch leben – für den Trend oder für das Tier?

Eine vegetarische Ernährung ist lange nichts Ungewöhnliches mehr. Tatsächlich gilt es fast schon als normal, hinsichtlich der Tatsache, dass das Thema Fleischkonsum in den letzten Jahren immer wieder diskutiert wurde – und dass nicht nur im Privaten oder in der Politik, sondern auch auf Social-Media Plattformen, auf denen Ernährungsweisen wie vegetarisch oder vegan mittlerweile als ein Statussymbol gelten. Nicht selten stellt man sich die Frage: Wird da für das Tier oder für den Trend auf Fleisch verzichtet?

Aber ist es überhaupt so einfach, seine gesamte Ernährungsweise spontan umzustellen?

Meine Familie hat es ausprobiert – von jetzt auf gleich – und einem Monat lang dem Fleisch nachgehungert. Unser Leben vorher: Viel Ausdauersport, drei Kinder im Wachstum, lange Arbeitstage und eine Ernährung mit Fleisch. Unser Leben während des Experiments: Viel Ausdauersport, drei Kinder im Wachstum, lange Arbeitstage und eine Ernährung ohne Fleisch.

Wieso haben wir uns überhaupt für das Experiment entschieden?

Das Problem der Massentierhaltung ist allseitig bekannt, genauso wie die Verbindung zum voranschreitenden Klimawandel. Fleisch- und Fischverzehr muss nicht mit Problemen verbunden sein, ist es heutzutage aber oftmals trotzdem. Die negativen Auswirkungen auf Umwelt und Tier haben uns so dazu motiviert, etwas dagegen zu unternehmen, und wenn es nur für einen Monat sein sollte.

Welche Erfahrungen haben wir gemacht?

Es dauert eine Weile, bis man eine Mahlzeit ohne Fleisch als komplett ansehen kann. Vor allem in den ersten Tagen hatten wir oftmals das Gefühl, nicht vollständig satt zu werden. Unser Körper ist Fleisch als natürlichen Nährstofflieferanten gewöhnt: Eiweiß, Eisen und Vitamine sind vor allem für Sportler wichtig, denn sie liefern die Kraft, die zum Beispiel beim Rennradfahren oder Laufen benötigt wird. Beides sind Sportarten, die in meiner Familie stark vertreten sind. Doch auch überhaupt etwas auf den Teller zu bringen, das vielfältig ist, war zu Beginn schwierig. Während wir vorher eine Mahlzeit vom Fleisch ausgehend planten, mussten wir dies nun von den eigentlichen Beilagen tun. Ob das Würzen, die unterschiedlichen Geschmäcker oder die Verdauung – den Mittelweg zu finden, bei dem jeder zufrieden war, erwies sich als schwieriger als gedacht. Trotzdem haben wir nicht aufgegeben und somit auch einiges bei der Umstellung gelernt:

Der Monat war eine gute Möglichkeit, um neue Rezepte auszuprobieren und von altbekannten, fleischhaltigen Gerichten abzulassen. Denn lediglich das Entfernen einer Zutat vom Teller kann dazu führen, dass unsere Ernährung nicht mehr ausgewogen ist. Es gibt zwar Fleischersatzprodukte wie Tofu oder sogenannte „Schinkenspicker“ auf der Basis von Ei, Weizen oder Soja, die ebenfalls als Proteinquelle dienen oder reich an ungesättigten Fettsäuren sein können, doch wir fanden es spannender, in unseren Rezepten natürliche Ersatzprodukte zu verwenden. Unser Tipp: Hülsenfrüchte wie rote Linsen oder Kichererbsen sind besonders gut als Hackfleischersatz in Bolognese oder Chili sin Carne geeignet. Sie enthalten im Trockenzustand mehr Proteine als ein Stück Fleisch und sättigen uns durch diverse Ballaststoffe. Genauso wirken sich die enthaltenen Mineralstoffe positiv auf unsere Gesundheit aus.

Letztendlich gilt aber auch beim vegetarischen Kochen: Es gibt keine Vorgaben. Manchmal muss man auch einfach mal etwas Neues ausprobieren und in Aufläufen, Suppen oder Salaten lassen sich fast alle Gemüsearten verarbeiten.

Ein paar Beispiele:

Experiment beendet – was jetzt?

Von fünf Personen behalte letztendlich nur ich den vegetarischen Lebensstil bei. Gewohnheiten lassen sich nun einmal nicht so einfach ablegen, aber vielleicht müssen wir das auch gar nicht komplett. Vielleicht können wir bei unserer Fleischauswahl auch einfach auf Biosiegel und hochwertige Qualität achten, was zwar teurer sein mag, uns aber auch dazu motivieren könnte, das Stück Fleisch am Abend wieder als Sonntagsbraten anzusehen oder unsere Käsespieße nicht mit Wurst und Käse, sondern nur mit Weintrauben und Käse zuzubereiten. Und auch ein „Veggie-Day“ pro Woche ist eine Idee für eine Einführung in der Familie, die dabei helfen könnte, den Fleischkonsum etwas zu reduzieren. Denn das ist es, was Mensch und Tier brauchen, um auch in Zukunft in geeigneten Bedingungen auf der Erde leben zu können.