Die Juniorwahl – was ist das?

Die Juniorwahl ist eine Wahl, bei der Schüler Parteien wählen wie die Erwachsenen. Allerdings werden diese Stimmzettel nicht bei der regulären Wahl gewertet. Das alles ist dafür da, damit die Schüler sehen können, wie eine Wahl abläuft. Zudem lernen sie so den Ablauf einer Wahl kennen.

An der Bundestagswahl in diesem Jahr nahmen Schulen aus dem ganzen Land teil, insgesamt 3.676.

Grundsätzlich können an einer Juniorwahl die Jahrgänge 7-13 mitmachen. 1999 wurde die Wahlsimulation zum ersten Mal veranstaltet, seitdem beteiligten sich über 3 Millionen Jugendliche!

Quelle: die-tks.de

Die Wahl-Ergebnisse am Gymnasium Wildeshausen: Die Grünen und Susanne Mittag (SPD) gewinnen die Wahl an unserer Schule.🏆

Hier könnt ihr sehen, wie viel Prozent der Stimmen die Parteien gewinnen konnten.

Für die CDU gab es nicht so viele Stimmen, für die Linke lief es auch nicht gut. Die SPD lag kurz vor der FDP, die auch viele Stimmen für sich gewinnen konnte. Zum Schluss aber haben sich die Grünen durchgesetzt.

Das Direktmandat hat wie schon bei der letzten Wahl Susanne Mittag von der SPD gewonnen.

Kampfsport: Nur Aggression?

Es gibt viele verschiedene Arten von Kampfsport, z. B. Karate. Das Erste, an das viele bei Karate denken, ist, dass man sich gegenseitige auf die Matte haut. Das stimmt aber nicht: Eigentlich greift man mit Karate nicht an, sondern wehrt nur ab. Zudem wird von Karateka erwartet, dass sie ihren Gegnern respektvoll gegenübertreten, zum Beispiel verbeugt man sich immer beim Betreten und Verlassen der Matte.

Eine Kata ist eine Reihenfolge von einstudierten Techniken, die man nacheinander strukturiert ausführt, und die dann vom Trainer bewertet wird. Wenn Profis eine Kata ausführen, sieht es so aus:

Welche Techniken ein Kampfsportler bereits beherrscht, kann man übrigens an seiner Kleidung erkennen. Er muss sogar eine Prüfung, Kata genannt, ablegen, um einen Karateanzug tragen zu dürfen. Auch im Anschluss muss er weitere Prüfungen bestehen. Nach jeder bestandenen Prüfungen ändert sich die Gürtelfarbe, die ein Karateka tragen darf: Ein Anfänger trägt einen weißen Gürtel. Im Anschluss ändert sich die Gürtelfarbe wie folgt: Gelb, Orange, Grün, Blau, Braun, bis hin zum schwarzen Gürtel. Man kann also sagen: Umso dunkler die Farbe, desto höher die Klasse. Wenn man dran bleibt, dauert es 4-5 Jahre bis zum schwarzen Gürtel.

Karate macht Spaß und ist ein ausdauernder Sport.

Nachhaltigkeit in Museen

„Erinnern ist arbeiten an der Zukunft“

Aleida Assmann

Unsere Vergangenheit prägt stetig sowohl die Gegenwart als auch die Zukunft. Dieser Gedanke findet sich in dem Zitat von Aleida Assmann wieder und zeigt auf, dass das vielfältige Zusammenleben nicht einfach zu gestalten ist. Vielmehr ist es eine Anstrengung, die ein beständiges Engagement der Gesellschaft braucht, einen nachhaltigen Umgang. Wenn man jedoch über das Thema Nachhaltigkeit nachdenkt, so findet man sich schnell bei anderen Themen wieder. Besonders bei Fragen, die die Ökologie (die Umwelt) und die Ökonomie (die Wirtschaft) betreffen. Doch dies sind nicht die einzigen Bereiche, in denen Nachhaltigkeit eine Rolle spielt. Auch das gesellschaftliche Leben kann und muss nachhaltig gestalten werden, um ein weitreichendes Bestehen der Gesellschaft zu garantieren.  

An diesem Punkt können vor allem Museen ansetzen, da diese Wissen in besonderen Kontexten vermitteln können. Als Sammlungen von Wissen und Zeugnissen der Vergangenheit besitzen sie daher auch eine gewisse Verantwortung, dieses nicht nur einfach zu präsentieren, sondern dieses auch zu kontextualisieren. Die Hintergründe der Objekte zu beschreiben und die ursprünglichen Umstände aufzuzeigen sind wichtige Anforderungen an eine Ausstellung. 

Das Spielzeugmuseum Nürnberg

Um dies an einem Beispiel näher zu erläutern, kann man gut den Ansatz des Spielzeugmuseums in Nürnberg als Beispiel heranziehen. Dieses hat nämlich für die Ausstellung schon ein Konzept bezüglich der Nachhaltigkeit erarbeitet, welches die Mitarbeiter planen bis zum Jahr 2030 vollständig umzusetzen. Dieses Konzept entspricht den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, um auf diese umfassend eingehen zu können und die Ausstellung des Museums entsprechend in Zukunft anzupassen. Die formulierten Ziele treffen den aktuellen Zeitgeist: hochwertigere Bildung etablieren, Gleichberechtigung fördern und Ungleichheiten sowie Konsum verringern.

Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen

Viele dieser Punkte werden inzwischen bereits untersucht, doch ein Thema wird zurzeit (2021) durch die permanente Sonderausstellung “Spielzeug und Rassismus – Perspektiven, die unter die Haut gehen” besonders in den Fokus der Besucher gerückt. Die Ausstellung zeigt Objekte, die zum Teil zuvor bereits unter den Exponaten ohne Kontext zu sehen waren. Inzwischen ist die Darstellung dieser Stücke zum Teil grundlegend anders oder auch verändert durch ergänzende Hinweise. Denn die Objekte einfach aus der Ausstellung zu entfernen wäre ebenso schadend gewesen, als wenn man gar nichts verändert hätte. Die Ausstellung ist nun deutlich gehaltvoller durch die Art und Weise wie die rassistischen Objekte nun im Museum platziert sind. So wird auf die Objekte aufmerksam gemacht, welche problematisch sind und auch gut gezeigt warum.

Solch ein Ansatz von Museen ist neben einem gesunden Planeten eine der vielen Grundsäulen, auf denen sich ein gutes Leben aufbaut, und unsere Zukunft langfristig bereichern wird. Dementsprechend wichtig ist es, dass solche Pläne auch in anderen Museen und Bereichen ausgearbeitet und umgesetzt werden.

Britney Spears, die Pop-Ikone der 00er Jahre

Wer ist Britney überhaupt?

Britney Jean Spears, geboren 02.12.1981, ist eine US-amerikanische Pop-Sängerin, Songwriterin, Tänzerin und Schauspielerin. Ihr Karrierebeginn war 1998, jedoch war sie 1992 im Mickey Mouse Club, der berühmt dafür war, dass viele Sänger:innen (wie z.B Christina Aguilera) hier ihre Karriere gestartet haben. Insbesondere ihre beiden Alben „… Baby One More Time“ (1999) und „Oops! … I Dit It Again“ (2000) waren große internationale Erfolge, die Beide in kurzer Zeit zu den weltweit meist verkauften Musikalben wurden. Zu ihren beliebtesten Songs gehören z.B „Toxic“, „Womanizer“, „Gimme More“. Britney Spears ist heute (stand 2021) 39 Jahre alt.

Britney Spears der Kinderstar

Britney Spears wohnte damals mit ihrer Mutter (Lynne Spears) und ihrem Vater (Jamie Spears) in der kleinen, niedlichen Stadt Kentwood, Louisana. Schon in jungen Jahren war sie viel im Fernsehen zu sehen, sie hatte schon damals eine bewundernswerte Stimme. Als Britney ungefähr zehn Jahre alt war, schrieben ihre Eltern eine Kinder-Talent-Agentin (Nancy Carson) an. Britneys Eltern wollten ihrem Kind die bestmöglichen Chancen für einen erfolgreichen Karrierestart geben. Nach sehr, sehr langem Überlegen beschlossen Lynne Spears und Nancy Carson mit Britney eine Weile nach New York zu ziehen.


Dort konnte Britney besseren Gesangs- und Schauspielunterricht nehmen, davon abgesehen konnte sie an Castings teilnehmen. Britney Spears arbeitete sich Stück für Stück in den Mickey Mouse Club. Dort legte sie mit nur zehn Jahren einen weltweit beachteten Auftritt hin. Eine Weile nach dem Auftritt zogen sie wieder nach Kentwood. Dort ging alles wieder seinen gewohnten Gang: Britney ging zur Schule, spielte Basketball und hatte ein ganz normales Leben. Zwei Jahre lang hatte Britney keine weiteren Auftritte mehr. Natürlich fragte sich die Familie in der Zeit, was sie machen könnte. Diese zwei Jahre waren für Britneys Eltern bittere Jahre, sie verdienten wenig Geld. Es war schwierig, immer noch für Gesangsunterricht zu zahlen, und es wäre für Britneys Eltern zu teuer gewesen, immer nach New York zu pendeln, damit sie dort an Castings teilnehmen könnte.

Plattenverträge und erste Alben

Einige Zeit später hatte Britney vor, wieder nach New York zu reisen, denn sie wollte sich mit Leuten einer Plattenfirma namens Jive Records treffen (sie war zum damaligen Zeitpunkt 15). Am Treffpunkt angelangt waren Mitarbeiter:innen überrascht, wie konzentriert und ernst Britney war. Sie unterschrieb einen Vertrag und brachte mit nur 17 Jahren ihr erstes Album („… Baby One More Time“) raus, das auch direkt eines ihrer erfolgreichsten Alben wurde. Daraus entstand für sie (insbesondere in ihrem Alter) natürlich ein enormer Druck. In den folgenden Jahren kamen dennoch weitere international bekannte Alben heraus. Irgendwann wurde der Druck dann aber zu groß und es kam zu einem tiefen Einschnitt in Britneys Karriere:

Zusammenbruch und Vormundschaft

Nun kommen wir zu Britneys Zusammenbruch und ihrer Vormundschaft. Im Frühjahr 2007, brach die Sängerin (das erste mal) während eines Gerichtsprozesses über das Sorgerecht ihrer Söhne in Los Angeles zusammen. Leider verschlechterte sich ihre Lage, weswegen sie immer schlimmere Zusammenbrüche hatte. Sie rasierte sich die Haare vollständig ab! Die Paparazzi gaben dabei nicht nach, die nächste Schlagzeile war ihnen wichtiger als Britneys Wohlergehen. Sie waren immer am richtigen Ort um Britneys grausame Zusammenbrüche zu filmen. Einst wurde sie 2007 in ein Krankenhaus eingeliefert, Paparazzi waren vor Ort und filmten sogar in den Krankenwagen!

Britneys Vater beschloss 2008 ihr gesetzlicher Vormund zu werden. (Vormünder sind Personen, die dazu bestimmt sind sowohl helfen im Alltag klar zu kommen als auch diese rechtlich Vertreten). Anfangs war das noch eine gute Maßnahme, aber wenn man bedenkt das Britney schon seit 13 Jahren in der Vormundschaft gefangen ist…! Außerdem muss sie viele Einschränkungen bewältigen. Ich zähle ein paar auf:

  • darf nicht frei über ihr Geld entscheiden
  • darf nicht frei Auto fahren
  • darf nicht entscheiden mit wem sie sich trifft
  • darf nicht frei heiraten
  • darf keinen weiteren Nachwuchs kriegen
  • darf ihre Kinder nicht kontaktieren

Ich habe hier nicht mal alle Einschränkungen genannt und es ist jetzt schon erschreckend, das Britney auf so viel verzichten muss. Für mich (und auch für viele andere) ist Britney Spears heute NICHT mehr psychisch krank! Sie ist eine gesunde und arbeitsfähige Frau!

Ihre Fans haben das auch erkannt und haben die Bewegung #FreeBritney 2009 ins Leben gerufen. Anfangs war es ein kleiner Instagram Hashtag, heute protestieren mehrere 100.000 Menschen weltweit für Britney! Es gibt eine Menge von Menschen die auf Britneys grausame Umstände aufmerksam machen und das Thema weiter verbreiten (insbesondere auf Instagram). Häufig sehen Leute auch Botschaften in Britneys Instagramposts. Beispielsweise haben viele Fans auf Instagram ihr den Auftrag gegeben ein gelbes Top zu tragen, einige Zeit später postete sie eine Story mit einem klar erkennbaren gelben Top. Jedoch sind die Theorien nicht sehr glaubhaft, weswegen ich die Theorien auch für unglaubwürdig halte.

Da es Neuigkeiten zum Fall #FreeBritney gibt werde ich wahrscheinlich in einem zweiten Teil drüber berichten.

#FreeBritney ❤️‍🩹

Vegetarisch leben – für den Trend oder für das Tier?

Eine vegetarische Ernährung ist lange nichts Ungewöhnliches mehr. Tatsächlich gilt es fast schon als normal, hinsichtlich der Tatsache, dass das Thema Fleischkonsum in den letzten Jahren immer wieder diskutiert wurde – und dass nicht nur im Privaten oder in der Politik, sondern auch auf Social-Media Plattformen, auf denen Ernährungsweisen wie vegetarisch oder vegan mittlerweile als ein Statussymbol gelten. Nicht selten stellt man sich die Frage: Wird da für das Tier oder für den Trend auf Fleisch verzichtet?

Aber ist es überhaupt so einfach, seine gesamte Ernährungsweise spontan umzustellen?

Meine Familie hat es ausprobiert – von jetzt auf gleich – und einem Monat lang dem Fleisch nachgehungert. Unser Leben vorher: Viel Ausdauersport, drei Kinder im Wachstum, lange Arbeitstage und eine Ernährung mit Fleisch. Unser Leben während des Experiments: Viel Ausdauersport, drei Kinder im Wachstum, lange Arbeitstage und eine Ernährung ohne Fleisch.

Wieso haben wir uns überhaupt für das Experiment entschieden?

Das Problem der Massentierhaltung ist allseitig bekannt, genauso wie die Verbindung zum voranschreitenden Klimawandel. Fleisch- und Fischverzehr muss nicht mit Problemen verbunden sein, ist es heutzutage aber oftmals trotzdem. Die negativen Auswirkungen auf Umwelt und Tier haben uns so dazu motiviert, etwas dagegen zu unternehmen, und wenn es nur für einen Monat sein sollte.

Welche Erfahrungen haben wir gemacht?

Es dauert eine Weile, bis man eine Mahlzeit ohne Fleisch als komplett ansehen kann. Vor allem in den ersten Tagen hatten wir oftmals das Gefühl, nicht vollständig satt zu werden. Unser Körper ist Fleisch als natürlichen Nährstofflieferanten gewöhnt: Eiweiß, Eisen und Vitamine sind vor allem für Sportler wichtig, denn sie liefern die Kraft, die zum Beispiel beim Rennradfahren oder Laufen benötigt wird. Beides sind Sportarten, die in meiner Familie stark vertreten sind. Doch auch überhaupt etwas auf den Teller zu bringen, das vielfältig ist, war zu Beginn schwierig. Während wir vorher eine Mahlzeit vom Fleisch ausgehend planten, mussten wir dies nun von den eigentlichen Beilagen tun. Ob das Würzen, die unterschiedlichen Geschmäcker oder die Verdauung – den Mittelweg zu finden, bei dem jeder zufrieden war, erwies sich als schwieriger als gedacht. Trotzdem haben wir nicht aufgegeben und somit auch einiges bei der Umstellung gelernt:

Der Monat war eine gute Möglichkeit, um neue Rezepte auszuprobieren und von altbekannten, fleischhaltigen Gerichten abzulassen. Denn lediglich das Entfernen einer Zutat vom Teller kann dazu führen, dass unsere Ernährung nicht mehr ausgewogen ist. Es gibt zwar Fleischersatzprodukte wie Tofu oder sogenannte „Schinkenspicker“ auf der Basis von Ei, Weizen oder Soja, die ebenfalls als Proteinquelle dienen oder reich an ungesättigten Fettsäuren sein können, doch wir fanden es spannender, in unseren Rezepten natürliche Ersatzprodukte zu verwenden. Unser Tipp: Hülsenfrüchte wie rote Linsen oder Kichererbsen sind besonders gut als Hackfleischersatz in Bolognese oder Chili sin Carne geeignet. Sie enthalten im Trockenzustand mehr Proteine als ein Stück Fleisch und sättigen uns durch diverse Ballaststoffe. Genauso wirken sich die enthaltenen Mineralstoffe positiv auf unsere Gesundheit aus.

Letztendlich gilt aber auch beim vegetarischen Kochen: Es gibt keine Vorgaben. Manchmal muss man auch einfach mal etwas Neues ausprobieren und in Aufläufen, Suppen oder Salaten lassen sich fast alle Gemüsearten verarbeiten.

Ein paar Beispiele:

Experiment beendet – was jetzt?

Von fünf Personen behalte letztendlich nur ich den vegetarischen Lebensstil bei. Gewohnheiten lassen sich nun einmal nicht so einfach ablegen, aber vielleicht müssen wir das auch gar nicht komplett. Vielleicht können wir bei unserer Fleischauswahl auch einfach auf Biosiegel und hochwertige Qualität achten, was zwar teurer sein mag, uns aber auch dazu motivieren könnte, das Stück Fleisch am Abend wieder als Sonntagsbraten anzusehen oder unsere Käsespieße nicht mit Wurst und Käse, sondern nur mit Weintrauben und Käse zuzubereiten. Und auch ein „Veggie-Day“ pro Woche ist eine Idee für eine Einführung in der Familie, die dabei helfen könnte, den Fleischkonsum etwas zu reduzieren. Denn das ist es, was Mensch und Tier brauchen, um auch in Zukunft in geeigneten Bedingungen auf der Erde leben zu können.

Nachwuchs-Autorin unserer Schule stellt sich vor

In diesem englischsprachigen Interview möchten wir euch einen Fantasy-Roman, „Cyan“, und die Autorin dahinter vorstellen. Hauptsächlich geht es um den Schreibprozess, zudem erfahrt ihr etwas über die Geschichte an sich sowie über Mariel, die demnächst Schülerin der Oberstufe unseres Gymnasiums sein wird.

Liebe Mariel, wir freuen uns sehr darüber, dass du dich für das Interview zur Verfügung gestellt hast, und wünschen dir viel Erfolg und begeisterte Leser*innen.

Wir danken an dieser Stelle auch Paula Debbeler aus der „Lese- und Schreib-AG“, die uns bei der Vorbereitung des Interviews unterstützt hat.

Alle, die nach dem Interview den Roman lesen möchten, klicken auf diesen Link:

https://tapas.io/series/CYAN7/info

Bullet Journal – Was ist das?

Du hast eventuell schon einmal von einem Bullet Journal (kurz: BuJo) gehört und dich vermutlich gefragt, was das eigentlich ist, oder du hast auf Social Media Plattformen das Bullet Journal eines Anderen gesehen und willst jetzt so richtig durchstarten? Du kannst dich glücklich schätzen, denn dann ist dieser Artikel der perfekte Guide dafür!

Was ist ein Bullet Journal?

Ein Bullet Journal ist eine Mischung aus Kalender, Notizbuch und Tagebuch. Nicht wundern! Wenn du dir eins kaufst, wirst du nur auf leere Seiten stoßen, denn du musst es komplett selbst gestalten. Auch wenn es manchmal schwer zu glauben ist, die Kunstwerke, die du siehst , wenn du „Bullet Journal“ in die Suchleiste eintippst, kommen nicht aus dem Drucker, sondern sind handgemacht.

Oft gibt es Seiten mit Sprüchen, die einfach nur zur Verzierung dienen.
Dieses Bild ist inspiriert von https://www.instagram.com/p/BvWVQ4yji58/

Die häufigsten Seiten, die eigentlich ein Bullet Journal ausmachen, die auch in fast jedem zu finden sind, sind „Habit- und Moodtracker“, „Weekly Spreads“ und Notizseiten (z.B.: „Meine Lieblingsfilme“).

Das Wesentliche

  • Der Habit Tracker

Eine der wichtigsten Seiten im Bullet Journal ist der Habit Tracker. Das Wort „habit“ ist Englisch und lässt sich mit „Gewohnheit“ übersetzen. Wie der Name schon sagt, benutzt man diese Seite dafür, sich Gewohnheiten anzutrainieren, wie zum Beispiel regelmäßig etwas zu trinken etc. Diese Seite kann dir dabei helfen, dein Leben zu organisieren, wird aber leicht zur Last, wenn du deine Ziele zu hoch steckst.

  • Der Mood Tracker

Mit dieser Seite hältst du eigentlich nur fest, wie deine Stimmung an bestimmten Tagen war. Sie hilft dir, einen Überblick über dein Leben zu behalten. Vielleicht bemerkst du, dass du nicht so glücklich bist, wie du denkst, und kannst etwas dagegen tun. Hauptsächlich macht es aber Spaß, jeden Tag ein Kästchen anmalen zu können. Wie eine Checkliste, mit der man ankreuzen kann, dass ein weiterer Tag erlebt wurde.

  • Die Wochenübersicht „Weekly Spread“

Die Wochenübersicht wird meistens als Tagebuch genutzt. Sie ist auch sehr gut dafür geeignet, Termine, To Dos und mehr einzutragen.

Diese drei Seitenformen sowie ein Kalender für das ganze Jahr, Titelseiten und eine Symbollegende sollten eigentlich in jedem Bullet Journal zu finden sein. Das müssen sie aber nicht, denn schließlich kannst du die Seiten so gestalten, wie du es möchtest.

Dein Erstes Bullet Journal

Material

Bevor du jetzt einfach loslegst, aufgepasst! Es ist wichtig, schon beim Kauf des Buches auf Qualität zu achten. Empfehlenswert sind Bücher mit „Dot Grid“, einem Punktegitter. Die ganze Punkte sollte am besten 0,5cm auseinander sein, damit du nicht die Kästchen nachzählen musst, sondern ein Lineal nehmen kannst.

Außerdem ist es wichtig, dass du auf die Dicke des Papiers achtest: Wenn es zu dünn ist, werden deine Stifte durchdrücken. Eine der beliebtesten Bullet Journal Marken ist Leuchtturm1917.

Die Stifte, mit denen du diese schönen Überschriften lettern kannst, heißen „Brush Pens“, also Pinselstifte und genau das sind sie auch. Die beliebtesten sind wohl Tombows. Für Anfänger sind aber die Brushpens von Edding zu empfehlen, da ihre Spitze etwas härter ist. Natürlich gibt es noch sehr viel mehr Stifte, aber diese hier sind sehr beliebt.

Andere Stifte, die du brauchen könntest, sind Fineliner. Am besten sind die Micron Pigma von Sakura. Bleistifte sind natürlich auch wichtig, vor allem zum Vorzeichnen. Um etwas Weißes zu zeichnen, sind weiße Gelstifte sehr gut geeignet. Zum Ausmalen oder Doodeln (Doodle = stark vereinfachte Zeichnung) sind Filzstifte gut geeignet, aber die Brush Pens gehen natürlich auch.

Ich würde zusätzlich empfehlen, ein Notizbuch oder Ähnliches bereitzuhalten, denn wenn man einfach so loslegt, kann es leicht zu Fehlern kommen.

Anfangen

In diesem Notizbuch notierst du am besten die Reihenfolge der Seiten. So kannst du die Reihenfolge noch ändern, falls du dir etwas anders überlegst oder etwas vergessen hast. Außerdem kannst du Stifte und Designs ausprobieren und Seitenideen aufschreiben.

Sehr geholfen hat mir auch das Internet. Besonders auf YouTube und Instagram gibt es sehr viel zum Thema Bullet Journal. Mir gefällt besonders YouTube Kanal von LadiesLounge. Nicole erklärt in ihren Videos, wie man am besten anfängt, welches Material am besten ist und zeigt viele Designs. Neben ihrem Kanal hat sie auch ihre eigene Website mit einem täglichen Newsletter rund ums Thema Bullet Journal. Das ist natürlich nur meine persönliche Empfehlung, am besten du bildest dir eine eigene Meinung und suchst einfach direkt nach dem, was du wissen möchtest.

Dranbleiben

Für mich ist es manchmal sehr schwierig, Motivation dafür aufzubringen, weiterzumachen. Manchmal suche ich mir zu komplizierte Designs aus und habe dann einfach keine Luste mehr, aber das Bullet Journal hilft mir sehr, mein Leben zu organisieren. Es hilft mir, mir meine Termine zu merken, die Schularbeit zu schaffen und von schlechten Gewohnheiten loszuwerden, denn dadurch, dass ich sehe, dass mein Habit Tracker nicht angemalt ist, wird mir klar, dass ich mich mehr darum kümmern muss. Außerdem ist das Gefühl, diese Kästchen auszumalen, sehr schön. Es ist wie ein Lob. Also denk dran: Übung macht den Meister und gib nicht auf.

Hier geht es zu meinem letzten Artikel: Frösche in Not!

Top 10+1 Alben 2020

Als ich die Alben für diesen Artikel zusammengetragen habe, habe ich mich mal wieder gewundert, wie viel dieses Jahr veröffentlicht wurde. Dadurch war es mir ein Leichtes, diese Top 10+1 Alben zusammenzustellen. Warum 10+1? Naja, ich finde, dass Live-Alben nicht so ganz als „neue“ Alben zählen, weil da ja nur Lieder drauf sind, die es vorher schon gab. Allerdings sollten gute Live Alben trotzdem erwähnt werden. Eine genaue Rangfolge kriege ich nicht hin, weshalb ich die Alben in diesem Artikel in einer zufälligen Reihenfolge angeordnet habe.

Alles in allem war dieses gesamte Jahr 2020 zum Glück sehr reich an Musik, die jeder Zeit ziemlich gut durch die Coronazeit half; egal ob nun einfach so auf Spotify und auf Youtube oder mal von der aufgelegten Schallplatte. Worüber ich mir beim Hören der Alben allerdings nie wirklich Gedanken mache und weshalb es etwas gedauert hat, diesen Artikel zu schreiben, ist, warum genau ich die Alben mag und wie ich das am besten in Worte fasse.

Donots – Birthday Slams (Live):

Dieses Album ist gerade mal Anfang Dezember erschienen und dennoch war es schon nach kurzer Zeit eines meiner Lieblingsalben, auch wenn das Anhören etwas schmerzt, weil es mich an die vier schönen Konzerte erinnert, die ich im vorletzten Jahr besucht habe. Die Mischung der Songs aus den verschiedenen Städten, Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Wiesbaden und Ibbenbüren, in denen die Birthday-Slam-Konzerte stattfanden, ist sehr gut gelungen, auch wenn das Publikum der einzelnen Städte unterschiedlich laut abgemischt zu sein scheint. Gerade bei den Songs aus Ibbenbüren, einem Konzert, bei dem ich dabei war, habe ich immer direkt wieder den Abend vor Augen und muss sofort lächeln.

Von Wegen Lisbeth – Live in der Columbiahalle Berlin:

Ein weiteres Album, welches ebenfalls mit Konzerterinnerungen verbunden ist, über die hier ja auch zu lesen war. Das Livealbum ist auf jeden Fall sehr gut gelungen und auch in Videoform auf YouTube zu finden.

ENGST – Schöne Neue Welt:

ENGST gehört zu den Bands, die ich erst Anfang diesen Jahres so richtig für mich entdeckt habe. Bevor das Album am 30.Oktober erschien, gab es bereits ein paar Singles. Als erstes ‚Wieder da‘, ein Song, der, wie ich finde, sehr gut die Einstellung vieler Punk-Bands darstellt. Mein Lieblingssong des Albums ist ‚Alle tragen Schwarz‘, ein Song, der sich damit beschäftigt, was passiert, wenn Menschen aufgrund von Mobbing oder anderen Problemen keinen Ausweg mehr sehen. Was mich an diesem Song in gewisser Weise gefreut hat, ist, dass auch angesprochen wird, wie die Verursacher der Probleme dann plötzlich so tun, als hätten sie nichts getan und am Ende ohnehin alles vergessen wird, bis es wieder einen Vorfall gibt. Von den restlichen Songs möchte ich noch ‚Zu Hause‘ und ‚Denkst du noch an mich‘ hervorheben. Allerdings ist das Album insgesamt einfach sehr gut und ich mag alle Lieder.

Die Ärzte – HELL:

Ein Album, auf das ich mich gefreut habe, seit klar war, dass es kommen würde. Die erste Single, ‚Morgens Pauken‘, fand ich nicht wirklich überzeugend und das Lied ist für mich auch immer noch das schwächste des Albums. Dennoch ist das Album insgesamt ein ziemlich langes Kunstwerk, in dem auch ‚Morgens Pauken‚ nicht fehlen darf. Da ist es fast schwer, einen Song als Favoriten rauszupicken. Der Song, den ich vom Album aber am meisten höre, ist ‚Woodburger‘.

Provinz – Wir bauten uns Amerika:

Provinz gehört ebenfalls zu den Bands, die ich dieses Jahr für mich entdeckt habe, was vielleicht beim ersten Lied auch ein bisschen an der Stimme des Sängers lag, da ich diese sehr gut fand. Ich liebe die Musik von Provinz sehr und kaum, nachdem ich das Album das erste Mal gehört hatte, ist die Band auf meiner Liste mit Künstlern, die ich live sehen will, gelandet. Die Lieder auf dem Album haben einfach megagute Texte und sind aufgrund der treibenden Melodien für mich eigentlich alle sehr mitreißend. Meine Lieblingssongs des Albums sind ‚Diego Maradona‘ und ‚Du wirst schon sehen‘, aber eigentlich ist das Album als Gesamtwerk einfach klasse und ich liebe es, die Platte, die einfach ORANGE ist, immer wieder aufzulegen.

Fynn Kliemann – POP:

Ich verfolge Fynn Kliemann schon seit den Videos, in denen seine GoPro noch immer umgefallen ist. Somit war 2018 auch klar, dass ich mir sein 1. Album, ‚Nie‘, kaufe. Am 29.5.2020 erschien dann sein 2. Album, ‚POP‘. Ein paar Monate später kamen meine CD und meine Vinyl bei mir an. Zu diesem Album könnte ich jetzt einerseits unfassbar viel schreiben, andererseits fällt es mir auch schwer in Worte zu fassen, warum das Album so besonders ist. Runtergebrochen kann ich auf jeden Fall sagen, dass seit der Veröffentlichung der Song ‚Regen‘ mein Lieblingssong des Albums ist, was vor allem am Text liegt, da ich mit dem darin Angesprochenen sehr viel verbinden kann bzw. es auf meine Sicht umdenken kann. ‚Alles was ich hab‘, mein 2. Lieblingslied, ist im Gegensatz zu den meisten anderen Songs des Albums weitaus treibender und dadurch für mich auch ein toller Kontrast gegenüber ‚Regen‘.

Changes – Ilse DeLange:

Fan von Ilse DeLange bin ich eigentlich schon seit einiger Zeit, aber erst durch ihre Teilnahme an der Sendung ‚Sing meinen Song‘ habe ich angefangen, ihre Musik auch bewusster und regelmäßiger zu hören. Das Album ist vor allem deswegen in diesem Ranking gelandet, weil es für mich eine gute Mischung aus eher schnelleren und treibenderen Songs, wie ‚Way Back Home‘ und eher langsamen und ruhigen Songs wie ‚Old Sweater‘ darstellt. Darüber hinaus mag ich auch die Texte aller Songs sehr.

Anti-Flag – 20/20 Vision:

Über die Zeit hörte ich immer wieder was von Anti-Flag gehört, beschäftigte mich aber nie wirklich mit der Band und deren Musik. Das änderte sich aber mit der ersten Single des Albums, Christian Nationalist‚ da ich diese sehr mochte. Insgesamt ist das Album einfach sehr treibend und macht Bock auf Moshpits und Konzerte.

Radio Havanna – VETO:

VETO ist, glaube ich, das Album, was mich über das letzte Jahr am meisten begleitet hat, was zum einen daran lag, dass es bereits Mitte Januar 2020 raus kam und von der Band ist, von der ich mein letztes Konzert vor dem ersten Lockdown besucht habe. Zum anderen liegt es aber auch daran, dass es meiner Meinung musikalisch sehr gelungen ist und außerdem textlich sehr überzeugen kann. Eigentlich mag ich alle Songs auf dem Album, allerdings möchte ich vor allem ‚Helden‘, ‚Immer noch da‘ und ‚Schatten‘ hervorheben. Thematisch am meisten zu mir passend ist der Song ‚Chaoskind‚, da er einfach Dinge beschreibt, die mir schon so oder ähnlich im Leben passiert sind.

Smile and Burn – Morgen Anders:

Smile and Burn haben mich vorher irgendwie nicht sehr interessiert, da mir ihre englische Musik nicht so sehr gefiel. Als ich dann hörte, dass sie ein deutsches Album machen würden, dachte ich mir, dass ich dem ganzen noch einmal eine Chance geben könnte. Skeptisch war ich immer noch, aber direkt beim ersten Hören mochte ich das Album. Ich wurde also nicht enttäuscht. 🙂 Die Songs gefallen mir alle, aber von Anfang an war ‚Mit allem falsch‘ mein Favorit. Dazu gesellten sich mit der Zeit dann noch ‚Die schönsten Bilder‘ und das titelgebende Lied des Albums, also ‚Morgen anders‘.

Biffy Clyro – A Celebration Of Endings:

Die Musik von Biffy Clyro ist mir mehr oder weniger zufällig irgendwann im ersten Lockdown „in die Hände gefallen“ und ich fand schnell einige Lieblingslieder und wurde Fan. Als dann im August das Album kam, brauchte ich erstmal ein wenig, um so richtig damit warm zu werden, aber letztendlich gefällt es mir doch ziemlich gut. Es gibt zwar einige Songs auf dem Album, die ich nicht so sehr mag, wenn ich sie einzeln höre, die aber ins Gesamtbild des Albums passen. Meine Favoriten des Albums sind ‚Instant History‘ und ‚Space‘.

Ich hoffe mal, dass das nun schon etwas laufende Jahr auch wieder viel gute Musik bereithält, die dann auch in Form von Platten oder CDs einen Weg zu mir findet.

“Es muss in dir brennen, was du in anderen entzünden willst” – Interview mit unserem Schulleiter (Teil 2/2)

Seit April 2020 haben wir nun schon einen neuen Schulleiter, Herrn Langen, den wir euch in diesem Artikel vorstellen und als Person näherbringen wollen. Ende November 2020 haben wir, Jennifer (J) und Merle (M), das nachfolgende Gespräch mit ihm geführt. Da Herr Langen so freundlich war, sich Zeit für unsere Fragen zu nehmen, sodass wir ihm einige stellen konnten, haben wir das Interview in zwei Teile aufgeteilt: In Teil 1 geht es vor allem um Herrn Langens berufliche Laufbahn sowie seine Haltungen zu Fragen des Schulalltags. In Teil 2 gibt Herrn Langen einen Einblick in seine Schulzeit und ihr erfahrt mehr über ihn als Privatperson.

J: Eine Frage, die alle von uns im Laufe unserer Schulzeit beschäftigt, ist die, was nach dem Abitur kommt. – Wann haben Sie eigentlich gemerkt, dass Sie Lehrer werden möchten?

L: Die Frage finde ich sehr spannend, weil ich auch selbst sehr intensiv darüber nachgedacht habe. Es ist so: Wenn Sie wissen wollen, wann für mich definitiv klar war, dass ich mich für dieses Studium einschreiben möchte, war das in Klasse 11. Das weiß ich noch relativ genau. Es war die Zeit, als ich gegenüber meinen Freunden, meinen Eltern zum ersten Mal konkret ausgedrückt habe, Gymnasiallehrer werden zu wollen. Wenn ich in meine Kindheit zurückblicke: Bereits da habe ich schon gern Schule gespielt. Ja, ich war auch gerne in der Lehrpersonen-Rolle. Mit Gruppen habe ich im Jugendalter gern zusammengearbeitet, habe gerne im Fußballverein eine Mannschaft trainiert. Ja, das hat mir Freude bereitet.

M: Wie kombinieren Sie denn Ihren langen und intensiven Arbeits- und Berufsalltag mit Ihrem Privatleben und Ihrer Freizeit? Und was machen Sie in Ihrer Freizeit?

L: Innerhalb der Woche habe ich in der Schule natürlich eine hohe Präsenz, sodass für Freizeitaktivitäten da nicht so viel Zeit bleibt. Am Freitagabend spiele ich in einer Freizeitgruppe gern Fußball. Das ist für mich ein sehr schöner sportlicher Wochenausklang. Am Wochenende unternehme ich gern etwas mit meiner Familie. Ich habe eine zehnjährige Tochter und einen sieben Jahre alten Sohn. Mit denen spiele ich auch gerne Fußball oder wir beschäftigen uns mit Gesellschaftsspielen. Als Ausgleich laufe ich und ich widme mich der Lektüre. Naja, so ganz spektakuläre Freizeitaktivitäten habe ich nicht zu bieten.

J: Was war damals in der Schule ihr Lieblingsfach?

L: Geistesgeschichtliche Fächer wie Geschichte, Deutsch, Erdkunde, Religion haben mir immer Freude bereitet. In anderen Fächern hing es auch mal von der Lehrkraft  ab.

J: Warum haben sie sich dann schlussendlich für Deutsch und katholische Religion entschieden, als sie angefangen haben zu studieren?

L: An Religion hatte mich Folgendes gereizt: Ich finde diese Frage nach Gott und seinen Bezug zu den Menschen, zur Welt immer noch eine der spannendsten. Die Frage nach einem Dasein, das diese ganze Wirklichkeit noch einmal übersteigt und letzten Endes auch umfasst, finde ich sowohl aus theologischer als auch aus philosophischer Sicht eine unheimlich spannende Frage und wie sich die Beantwortung dessen auf unsere Wirklichkeit auswirkt. Also ich habe mich im Studium zum Beispiel  sehr viel mit bioethischen Themen beschäftigt, mit Kirchengeschichte oder auch der Bibelexegese. Hinsichtlich der Germanistik hatte ich bereits ein Grundinteresse an aktueller, aber vor allem auch historischer fiktionaler Literatur. Schließlich ist Literatur eine sehr künstlerische Form, mit den Gegebenheiten der Zeit umzugehen. Sich damit kritisch auseinanderzusetzen, bereitet mir Freude. Und dann sind es letztendlich die zwei Fächer geworden und ich bin auch sehr glücklich damit, muss ich sagen. Ich unterrichte sehr gerne und es macht mir immer noch eine große Freude, Kinder oder junge Erwachsene dafür zu begeistern.

M: Woran aus Ihrer Schulzeit erinnern Sie sich gerne und woran eher nicht?

L: Also, ich erinnere mich gerne, an die Zeiten, wo wir eine gute Klassengemeinschaft hatten oder tolle Klassenfahrten. Ich erinnere mich sehr gerne an gewisse Lehrpersonen, die es geschafft haben, mein Interesse für Bereiche zu wecken, wo es Freude gemacht hat, im Unterricht zu sitzen und wo man nach der Stunde in die Pause gegangen ist und gedacht hat, wow, heute habe ich wirklich etwas mitgenommen Daran erinnere ich mich sehr, sehr gerne zurück und auch daran, dass wir es in unserem Abiturjahrgang geschafft haben, noch in Kontakt zu bleiben. Es kommen heute noch immer etwa 85 Leute bei den in einem fünfjährigen Turnus stattfindenden Wiedersehensreffen zusammen.

Woran erinnere ich mich nicht gerne zurück? Schwierig empfand ich es immer, wenn vereinzelt Lehrpersonen eine Stoffvermittlung durch psychisch aufgebauten Druck durchzuführen. Aber ich glaube, solche Lehrertypen findet man heute gar nicht mehr.

J: Wir müssen da auch jetzt nicht ins Detail gehen. Wir wollen Ihnen nicht zu nahe treten, es war uns nur wichtig, zu zeigen, dass es natürlich auch Punkte in der Schule gibt, die nicht supertoll sind.

L: Das ist der genannte Aspekt, und obwohl ich damit in der Regel gut zurechtgekommen bin, meine übrigens Mitschüler auch, hat Schule angstfrei stattzufinden.

J: Kommen wir nun zu komplett anderen Fragen: Haben Sie ein Lebensmotto, das Sie vielleicht mit uns teilen können?

L: Mein Lebensmotte lautet: “Es muss in dir brennen, was du in anderen entzünden willst”. Das ist ein Satz, der stammt von Aurelius Augustinus, einem Philosophen und Kirchenlehrer der lateinischen Antike. Wenn ich nicht selber von etwas begeistert bin und mir etwas nicht wichtig ist, kann ich es nicht gut vermitteln. Denn ich möchte den Schülerinnen und Schülern nicht nur etwas beibringen, sondern ich möchte Sie auch dafür begeistern.

M: Würden sie gern einmal ihre Arbeit mit der Arbeit der Bundeskanzlerin tauschen und wenn ja, was wäre so ihr wichtigstes oder erstes Anliegen, was sie dann in Angriff nehmen würden?

L: Nun, Frau Dr. Merkel hat ja einen Doktor in dem Fachgebiet Physik, deswegen könnte ich mir vorstellen, dass sie es vielleicht schwierig finden würde, in Deutsch und katholischer Religion zu unterrichten. Jetzt, wenn ich es so bedenke: Für einen Tag fände ich es durchaus reizvoll, die Entscheidungsträger anderer Staaten zu treffen. Doch, wenn ich bedenke, was eine Bundeskanzlerin gerade für Verantwortung trägt und dass diese Verantwortung, die Frau Merkel derzeitig ja nicht nur für Deutschland, sondern auch für Europa zugesprochen wird, ist gerade sehr bedeutsam. Ich einen sehr großen Respekt vor der Arbeit von Frau Merkel, sodass ich nicht leichtfertig sagen würde, das könnte ich jetzt auch. Gerade mit Blick auf die aktuelle Lage ist sicherlich in der Bewältigung der Corona-Pandemie nicht alles gelungen gelaufen in Deutschland. Wenn ich mir jedoch vor Augen führe, wie Deutschland von unseren politischen Vertretern bisher durch die Corona-Pandemie geleitet wurde, kann man sehr zufrieden sein.

J: Dann kommen wir jetzt noch zu einer Frage, die sich mehr um die Gesellschaft allgemein und die LGBTQI*-Gemeinschaft dreht. Wie glauben Sie, kann man den Schulalltag für diese Menschen vielleicht noch angenehmer gestalten und wie kann man ihnen allgemein einen Raum in der Gesellschaft bieten?

L: Meine Erfahrung mit Diversität ist, dass immer noch Schülerinnen und Schüler, die zum einen eine gleichgeschlechtliche Orientierung haben oder auch das Empfinden haben, im falschen Körper zu sein, durchaus mit Ängsten, z.B. mit der Angst vor Vorurteilen oder so, zu tun haben. Das bedauere ich sehr, weil wir im 21. Jahrhundert es schaffen sollten, dass wir, wie es auch im Grundgesetz steht, jeden Menschen als Menschen sehen. Solange man mit seiner Einstellung nicht die Freiheitsrechte anderer Menschen negativ beeinträchtigt, hat man das Recht, in dem Sinne zu leben, wie es einem seine Natur vorgibt, weil wir unserer Natur folgen müssen. Wir können nicht wider unserer Natur handeln! Ansonsten ist es so, dass wir es in der modernen Gesellschaft, schaffen sollten, Menschen erstmal auch menschlich zu begegnen, so würde ich es formulieren, offen zu begegnen und sie nicht gleich zu stigmatisieren.

M: Dann haben wir jetzt noch eine letzte Frage: Wenn Sie eine berühmte verstorbene Person treffen könnten, welche wäre das?

L: Schwere Frage. Das Problem ist ja, es gibt viele interessante Menschen, bei denen ich erstmal denken würde: Die würde ich gerne mal treffen. Es ist so, für mich sind Personen besonders spannend und interessant, die an Schnittstellen der Geschichte schwierige Entscheidungen treffen mussten. Ich würde gerne mit denen darüber sprechen, was in diesen Situationen für sie handlungsleitend war. Häufig sind das Menschen, die nicht vom allgemeinen Mainstream anerkannt waren, sondern eher durch ihr Andersartigsein die Welt im Ganzen beeinflusst haben.

Zum Beispiel, sicherlich bedingt durch mein Interesse an Religion, Jesus von Nazareth, wie es für ihn war, als er für sich erkannt hat oder begriffen hat, dass er nochmal eine besondere Beziehung zu diesem Göttlichen hat.

Aus der jüngeren Vergangenheit hätte ich gerne ein Gespräch mit Richard von Weizsäcker gehabt, der damals zum 40. Jahrestag des Kriegsendes eine herausragende, wesentliche Rede im deutschen Bundestag gehalten hat. Zum ersten Mal sprach ein deutscher Politiker davon, dass das deutsche Volk durch die Alliierten befreit worden sei, als es den Krieg 1945 verloren hatte. War diese Sichtweise zum Zeitpunkt der Rede durchaus noch umstritten, ist er danach und auch heute dafür berechtigter Weise sehr wertgeschätzt worden. Als ich in Ihrem Alter war, endete ungefähr die Amtszeit von Richard von Weizsäcker. Für mich hat er aus diesem, aber auch aus anderen Gründen als Bundespräsidenten immer eine besondere Bedeutung gehabt.

Und so kam unser Gespräch mit Herrn Langen zu seinem Ende. Wir bedanken uns noch einmal sehr herzlich bei Herrn Langen für seine Zeit und Offenheit und hoffen, dass ihr auch weiterhin unsere Artikel mit Interesse lesen werdet.

Bleibt gesund,

Merle und Jennifer

How to „Gendersensible Sprache“

Gastbeitrag: Ein Genderguide von Emma Eilts 

Illustration: Luisa Spille
Illustration: Luisa Spille

Bis heute nutzen wir in unserem täglichen Sprachgebrauch das sogenannte generische Maskulinum. Das bedeutet, dass wir die männliche Form als Standard nutzen, damit aber alle meinen. Spricht jemand von Lehrern, Schülern oder Politikern, müssen weibliche und diverse Personen also davon ausgehen, dass sie „mitgemeint“ sind. Das man aber einfach “mitgemeint” wird, empfindet inzwischen ein nicht geringer Teil der Bevölkerung als nicht ausreichend und schlichtweg ungerecht. Eine Alternative zur Nutzung des generischen Maskulinum ist die gendergerechte Sprache. 

INTENTION

Die Intention des Genderns besteht darin, jedes Geschlecht, egal ob männlich, weiblich oder non-binary (→ In diesem GWZ-Artikel findest du noch weitere Infos dazu), auch in der Sprache sichtbar zu machen und somit allen Geschlechtern die Gleichberechtigung zu ermöglichen, welche ihnen durch das Grundgesetz gesichert wird (Artikel 3,2). Darüber hinaus soll es Rollenbilder entkräften: Gendergerechte Sprache impliziert und erinnert daran, dass alle Geschlechter gleichermaßen befähigt sind, eine Tätigkeit auszuführen. Darüber hinaus ist es wissenschaftlich mehrfach nachgewiesen, dass unsere Sprache einen Einfluss auf unsere Vorstellung einer Gesellschaft hat. Sprache kann demnach Wirklichkeit abbilden und sie verändern. Sprichst du von Manager:innen, Bauarbeiter:innen und Kosmetiker:innen, trägst du damit aktiv zur Gleichberechtigung, Wertschätzung und Repräsentation aller Geschlechter bei. 

RECHTSGRUNDLAGE

Das Gendern in keinem Gesetzbuch explizit festgeschrieben. Das Niedersächsische Schulgesetz betont jedoch die „demokratische Gestaltung der Gesellschaft“ und „Gerechtigkeit, […] Solidarität, […] Toleranz sowie […] Gleichberechtigung der Geschlechter“. Da, wie schon ausgeführt, das Gendern einen aktiven Einfluss auf die Umsetzung unser demokratischen Werte innerhalb der Gesellschaft haben kann, stimmen Richtlinien und Gesetze mit der Intention des Genderns überein. Außerdem wurde das dritte Geschlecht 2018 ins Personenstandsgesetz aufgenommen. Es ist also sinnvoll, dieses auch in der Sprache sichtbar zu machen. 

Also: Bisher gibt es noch keine Gesetze, die das Gendern vorschreiben, öffentliche Institutionen (bspw. Unis) nehmen es aber immer häufiger in ihre Richtlinien auf. Es schadet nicht, sich gendern zumindest in der geschriebenen Sprache anzugewöhnen.

UND WIE MACHE ICH DAS JETZT? 

Gendersensible Sprache ist ein noch relativ junges Phänomen und wir befinden uns mitten im Prozess. Es gibt sogesehen also auch erstmal keine „richtige“ oder „falsche“ Schreibweise. Schau dir die folgenden Möglichkeiten an und entscheide, welche dir am besten gefällt. 

1. Doppelnennungen: „Liebe Schülerinnen und Schüler“ 

2. Binnen-I: „Liebe SchülerInnen“ 

3. Splitting: „Liebe Schüler/innen“ 

→  Diese Möglichkeiten bilden das binäre Geschlechtersystem ab, d.h. eine Unterscheidung zwischen Männern und Frauen. Non-binary Personen finden hier leider keine Beachtung. 

4. Gendersternchen: „Liebe Schüler*innen“ 

5. Gender Gap: „Liebe Schüler_innen“ 

6. Doppelpunkt: „Liebe Schüler:innen“ 

→  Diese Möglichkeiten binden alle Geschlechter ab. Unterstrich, Sternchen oder Doppelpunkt können hier für eine unbegrenzte Zahl möglicher Geschlechter stehen. Der Doppelpunkt wird im Vergleich zu den anderen Möglichkeiten von elektronischen Lesesystemen als kurze Pause gelesen, was sich für Menschen mit Sehbehinderung angenehmer auf den Lesefluss ausübt.

7. Genderneutrale Personenbezeichnungen: „Mensch“, „Person“, „Elternteil“ 

8. Substantivieren: „Studierende“, „Interessierte“ 

9. Partizipien oder Passivbildungen: „Herausgegeben von“ statt „Herausgeber“; „Der Antrag ist vollständig auszufüllen“ 

→  Bei der genderneutralen Schreibweise wird die direkte Nennung des Geschlechts umgangen. Kritiker:innen sagen jedoch, dass das Ziel der Sichtbarmachung aller Geschlechter hierbei nicht erfüllt wird.

Dies sind also einige der vielen Möglichkeiten. Du kannst bei der Nutzung natürlich variieren, in der geschriebenen Sprache solltest du dich aber zumindest bei den Möglichkeiten 4.-6. auf eine festlegen. Achte außerdem darauf, dass deine Formulierungen verständlich und grammatikalisch korrekt sind. Solltest du bei einer Formulierung mal auf dem Schlauch stehen, schau gerne hier nach: https://www.geschicktgendern.de. Allgemein gilt: Es gibt nicht „die richtige“ Art zu gendern. Lass dich nicht verunsichern und finde eine gendersensible Sprache, die zu dir und deiner Zielgruppe passt. Werde kreativ und trau dich. Egal wie du es schlussendlich machst, hilfst du dabei, eine moderne Art des Genderns zu etablieren. Irgendwann wird es wahrscheinlich völlig normal sein, die Art zu gendern anzuwenden, auf die sich alle geeinigt haben. Und bis dahin denk dran: 

Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.